Gestern mit der Seilbahn auf den Rosskopf, heute wollten wir mal etwas ganz anderes machen: Hinauf zum Monte Cavallo! Ein furioses Finale sowohl oben auf dem Berg als auch unten in Sterzing. Der Unterschied zu gestern war frappierend:
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- Ein- und Ausstieg in die enge Seilbahngondel klappte auch mit zwei großen Rucksäcken und zappelndem Hund fehlerfrei und elegant.
- An der Bergstation Sonne satt und blauer Himmel statt dichter Wolkendecke und frischem Schnee.
Wir wollten „schnell mal“ rauf auf den Gipfel und nahmen dazu die Dirrettissima: Steil, anstrengend. rutschig — Luis hatte mit seinem Allradantrieb wieder mal die Nase / Schnauze vorn.
Nette Überraschung auf dem mühsamen Weg nach oben: Unsere Mitstreiter vom Pfitscherjoch kamen uns bereits vom Gipfel entgegen; sie hatten ebenfalls ein paar Bonus-Tage in Sterzing eingeplant und heute dieselbe Idee wie w wir — nur eine halbe Stunde früher….
Wir hingegen stapften weiter, immer bestrebt, sich von den stärker werdenden Windböen am Grat nicht den Hang hinunter pusten zu lassen. Würde sich die Anstrengung wirklich lohnen? Ja, sie lohnte sich. Die letzen Meter zum Gipfelkreuz forderten nochmal alle Trittsicherheit und Schwindelfreiheit — nur nicht bei Luis, der fröhlich und vom Abgrund unbeeindruckt nach oben hüpfte.
Oben! Großartiges 360-Grad-Panorama! Super Fernsicht! Tief unter uns lag die Vallmingalm, die wir gestern passiert hatten, ringsherum die eingeschneite Bergwelt der Tiroler/Südtiroel Alpen und ganz hinten waren die markanten Zacken der Dolomiten zu erkennen: Die Geislergruppe rechts und ganz links die berühmten Drei Zinnen, die einst als Erinnerung an das Dolomiti-Eis von Langnese in den Granit gehauen wurden.
Kurz genossen wir das Gipfelglück, dann ging es wieder abwärts. Zur Schonung von Körper und Geist wählten wir hinunter einen bequemeren und einfacheren Weg zur verdienten Mittagspause an der Kuhalm. Dort empfing Jira ihre Gäste und ging einer sehr anspruchsvollen Tätigkeit nach: Zu jedem Tisch trotten und treuherzig-hungrig gucken. Ein Job, den sich sogar Luis vorstellen könnte. [Ob Jira in der Wintermonaten Projektverfolgungs-Software entwickelt, konnten wir nicht eruieren.] Exotisch: Latschenkiefer-Likör — schmeckt wie Sauna zum Trinken und sehr lecker!
Auf einem schönen, fast ebenen Pfad steuerten wir wieder die Bergstation an, denn heute hatten wir uns Berg- und Talfahrt geleistet. Unten in Sterzing zeigte sich Südtirol von seiner besten Seite: Spätsommerlich warm.
Wir nutzen die letzten Stunden für einen Einkaufsbummel mit erschreckend traditioneller Rollenverteilung: Speck und Latschenkiefer-Grappa für den Herrn, Schal und Mantel für die Dame, nichts und Enttäuschung für den Hund (Luis hatte keine EC-Karte dabei).
Ganz zum Schluss genossen wir auf dem Stadtplatz — zu Füßen des Zwölerturm — einen Lagrein und das Wissen: Südtirol, wir kommen wieder!
Zahlen, Daten, Fakten
Tagesbilanz: 6,5 Kilometer, 375 Höhenmeter, 4 Stunden
Insgesamt: 162,6 Kilometer, 3676 Höhenmeter, 58,8 Stunden