Alpenüberquerungs-Bonus: Rosskopf — Gossensass — Sterzing

Gestern war der erste Bonus-Tag mit Shopping in Bozen, doch heute — am zweiten Bonus-Tag — wollten wir uns wieder richtig bewegen. Auf der Suche nach einer guten Route trauten wir uns in die Sterzinger Touri-Info und erhielten von einer freundlichen, hilfsbereiten Mitarbeiterin einen kompetenten Tourenvorschlag und suchten uns danach bei outdooractive selbst etwas zusammen:

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  1. Mit der Seilbahn auf den Rosskopf
  2. Von der Bergstation aus über die Vallmingalm nach Gossensass
  3. Dann die Familienwanderung nach Gossensass in umgekehrter Richtung, also von Gossensass nach Sterzing.

Das Wetter war weniger sonnig als die Vorabendprognosen erwarten ließen, aber nach dem Pfitscherjoch-Abenteuer konnte uns das nicht wirklich erschrecken. Auf leicht verschneiten, menschenleeren Wanderwegen erreichen wir zügig die Vallmingalm — zu zügig, denn kurz nach dem Frühstück war es für eine Einkehr deutlich zu früh.

Stattdessen bogen wir ab Richtung Gossensass und wanderten talwärts — erst relativ bequem auf einem Fahrweg, dann in einen schönen, etwas steileren Waldweg. Je länger und steiler der Waldweg wurde, desto mehr relativierte sich seine „Schönheit“. Den letzten halben Kilometer wandten wir die erfolgreiche Pfitscherjochabstiegstaktik an: Lieber einen Serpentinenumweg gehen als Oberschenkel und Knie noch mehr herausfordern.

Im Talgrund angekommen führte der Weg als schöne Uferpromenade nach Gossensass, wo wir unsere Mittagsrast zu verbringen gedachten. Leichter gedacht als getan, denn der Ort war wie ausgestorben, fast morbide: Viele geschlossene Läden und Gasthäuser und  nicht erkennbar, ob wegen Mittagspause, Ruhetag, Urlaub oder für immer geschlossen. Darunter/darüber/daneben der Alpentransitverkehr auf Brennerauto- und -eisenbahn — eine verblüffende Parallele zu Faido an der Gotthard-Strecke eineinhalb Monate zuvor.

Die Parallele hörte — zum Glück! — beim Essen auf: Anstatt des unsäglichen Faido-Hotels gibt es in Gossensass ein Restaurant, in dem man gerne und gut is(s)t. Meine Herbstpizza mit Walnüssen, Gorgonzola und Steinpilzen im „Lorenz“ war die perfekte Wahl — nicht nur weil sie zum Wetter gepasst hat…

Mit je einer Pizza und einem gemeinsamen Kaiserschmarrn intus machten wir uns dann auf den „Heimweg“: Ein schöner, abwechslungsreicher Weg, immer oberhalb des Talbodens und stets in Augenhöhe mit der Brennerautobahn. Auch das erinnerte 2 der 3 Wanderer an unsere Via Gotthardo mit Hund, auf der wir den Alpenverkehrswahnsinn der Gotthardroute aus der Fuß- und Weitgassigängerperspektive betrachten konnten.

Überraschend schnell waren wir wieder in Sterzing, auf den letzten Kilometern sogar begleitet von der Sonne. Schnee, Kälte, eintöniger Waldweg — war da was? Schon längst wieder vergessen ;-).

Zahlen, Daten, Fakten

Tagesbilanz: 17,5 Kilometer, 286 Höhenmeter, 6,9 Stunden

Insgesamt: 156,1 Kilometer, 3301 Höhenmeter, 54,8 Stunden

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