Schwarzwald-Querweg Tag 3: Hinterzarten — Titisee (– Schattenmühle)

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Leise rieselt der Schnee

Die Prognosen für Montag waren gut – zumindest am Sonntag. Doch morgens beim Frühstück konnten wir herrlich weiße Schneeflocken vom Himmel fallen sehen. Glaubst Du nicht? Guckst Du hier:

Nach den Erfahrungen des gestrigen Tages befolgten wir des Kaisers Motto: „Schau mer mal, dann sehn mer weiter.“ (Außer beim Unterschreiben, da schaut mer besser nicht hin.)

Hinterzarten — Titisee

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Ausschecken in Hinterzarten: Hund lässt zahlen

Nachdem wir uns in der hauseigenen Konditorei eingedeckt und ausgecheckt hatten, starteten wir Richtung Titisee.

Auf breiten Wegen und ohne nennenswerte Steigungen kamen wir sehr flott vorwärts. Die sieben komma x Kilometer waren in Nullkommanix absolviert.

Am See entlang und um den See herum erreichten wir unser Fahrzeug und warfen erst mal Ballast ab.

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Titisee-o-rama

Zäpf on the Beach

Dann ging es nochmal zurück nach Titisee Downtown, um ein lange geplantes Highlight Realität werden zu lassen: Bereits im Februar malte ich mir aus, wie wir am Seeufer sitzend Tannenzäpfle genießen würden.

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(Zu) gut gekühltes Tannenzäpfle am Titisee-Ufer

Gesagt, getan – zumindest im Prinzip: Wetterbedingt saßen wir nicht, sondern standen. Fahrbedingt zäpfelten nicht „wir“, sondern nur ein Teil der Wandertruppe. Temperaturbedingt war ein eiskaltes Getränk nicht wirklich ein Genuss. Aber sonst war alles so wie ausgemalt…

Schwarzwald-Mathematik: 2 x 10 = 35

Nicht ausgemalt hatten wir uns die obskuren Rechenoperationen, mit denen Titisee Parkgebühren berechnet: Am Samstag hatten wir mangels Alternativen zähneknirschend einen Parkplatz mit „Übernachtungspauschale 10 €“ gewählt. 24 Stunden ergab das 35 €, was wir als mathematisch Interessierte — nicht unter akuter Dyskalkulie Leidende — selbst im Nachgang nicht nachvollziehen konnten. Und schon gar nicht voraus ahnen. Um auf der sicheren Seite zu sein, merken wir uns: Titisee nicht mehr als Wanderdestination einplanen und künftig weiträumig umfahren.

Bequeme Vernunft statt anstrengendem Unsinn

Apropos „umfahren“: In Anbetracht der Wetterprognosen und der unklaren Situation in der Wutachschlucht siegte Vernunft über Ehrgeiz. Der weitere Weg über Hochfirst und durch die Wutachschlucht wäre a) Aussichts-los gewesen (wg. Nebel am Hochfirst) und b) nicht ungefährlich (wg. Rutschgefahr in der / in die Wutachschlucht).

Deshalb umfuhren wir Hochfirst und Schlucht und chauffierten (in einem streng nach nassem Hund riechenden Fahrzeug) direkt zur Schattenmühle.

Dort genossen wir als zwei (+Hund) von vier (+Hund) Gästen die volle Aufmerksamkeit des bollenbehüteten Services.

Internet? Hammer net!

Die Wutachschlucht ist digitales Niemandsland: Kein Handy-Empfang, kein mobiles Internet. Als nicht-digitaler Zeitvertreib blieb uns nur das analoge Verspeisen regionaltypischer Leckereien:

Abseits aller digitalen Kanäle erinnerten wir uns einer fast vergessenen Retro-Kommunikation: Wir schrieben Postkarten! (Liebe Kinder, das ist wie WhatsApp auf Papier mit zeitverzögerter Zustellung.)

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Lotenbachklammanfang

Um wenigstens einen Bruchteil der einverleibten Kalorien wieder loszuwerden, gab es noch einen kleinen Verdauungsspazier- und Gassigang in die Lotenbachklamm. Wir kamen zwar nicht weit, waren aber trotzdem sehr beeindruckt.

Bio-Twitter

Während ich diese Zeilen tippe tatsche, höre ich eine ungewohnte Geräuschkulisse: Kein Regengetropfe, kein Schauergeplätscher — sondern das sonore Rauschen der Wutach, begleitet von fröhlichen Vogelgezwitscher.
Denn wo kein Internet, da twittern nur die Vögel…

Zahlen, Daten, Fakten

Tagesbilanz für Etappe 3 (18.04.): 9,8 km / 244 Höhenmeter

Gesamtbilanz Etappe 1 bis 3: 49,3 km / 2524 Höhenmeter,
entspricht 9,4 Stück Schwarzwälder Kirschtorte

Hinweis der Redaktion

Aufgrund des mehrfach erwähnten Funklochs wird dieser Artikel erst am Folgetag veröffentlicht, wurde aber direkt vor Ort offline verfasst. Zeit und Muße gab es dafür ja mehr als genug…

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