Tag 1 unserer Abrechnung mit dem Querweg. Würden sich die Wetterprognosen bewahrheiten? Regen, Regen, Regen? Ich war gespannt, was der Tag bringen würde. Und kurz vor Ziel performte ich ein künstlerisches Happening, auf das ich mich seit Wochen intensiv vorbereitet hatte.
Doch der Reihe nach: Mit dem pünktlichen (!) Zug (klar, war ja auch SBB) fuhren wir bei noch bei trockenem Wetter nach Engen.


Schon kurz nach dem Bahnhof kannte der Weg nur noch eine Richtung: bergauf. Der erste Hegau-Vulkan wollte bestiegen werden — fast jedenfalls. Das Wetter konnte sich nicht so recht entscheiden und schwankte zwischen vage zu erahnender Sonne und leichtem Nieselregen.
Auf schlüpfrigen Grund ging es wieder hinab, dann knapp vorbei an Weiterdingen und wieder hinauf zu Vulkan Nummer 2, dem Hohenstoffeln. Dessen Jagdhaus-Vordach nutzten wir für eine kurze Trink- und Müsliriegelpause; Gleichzeitig war es der perfekte Platz, um den Regenponcho anzulegen – denn der Niesel des Nieselregens nieselte immer reger.


Wo es hoch geht, gehts auch wieder runter: Unser nâchstes Vorbeilauf-Zwischenziel hieß Lochmühle. Und immer beeindruckte der Ausblick in die weite Hegaulandschaft und ihrer Vulkankegel.

Nach dem Loch der Lochmühle folgte der nächste Anstieg zum Hegaukreuz. (Nicht zu verwechseln mit dem Kreuz Hegau, das A81-Fahrer kennt.) Das Gipfelfoto war stürmisch (und hätte mich fast meinen Hut gekostet), deshalb schnell weiter über den Mägdeberg und zu Füßen von Vulkan 3 (Hohenkrähen).

Etwa 2 km später erreichten wir das erste und einzige Gasthaus auf der ganzen Tagesstrecke: Das Hegauhaus. Trotz unseres desolat-feuchten Erscheinungsbildes wurden wir freundlich empfangen und durften an einem offensichtlich eigens eingerichteten Wandertisch sitzen. Schon kurz später trudelten zwei Franzosen ein, die wir im Laufe des Tages immer wieder gesehen hatten — offensichtlich auch unterwegs auf dem Querweg.
Die Küche war schon kalt aber kein Problem: Als alternatives Mittagsessen ließen wir uns eine Linzertorte und einen halben Apfelkuchen schmecken.

Der Aufbruch war dann etwas mühsam:
- Uns steckten uns etwa 20 km und viele Höhenmeter in den Knochen
- Petrus hatte während unserer Pause entschieden, den Wasserhahn noch mal richtig aufzudrehen.
Macht nix, da mussten wir durch. Der Endspurt führte uns über den mir wohlbekannten Autobahntunnel zum Hohentwiel. Zu dessen Füßen (eher Kniehöhe) passierten das Panoramarestaurant und hatten endlich das Tagesziel Singen unmittelbar vor uns.

Dessen Ortsschild war die perfekte Location für meine musikalisch-kalauernde Performance:
Vorbei am sehenswerten MAC (kein amerikanisches Schnellrestaurant, sondern Museum Art & Cars), durchs ehemalige Gartenschaugelände zu nd eine gefühlt eeeeewig lange Ekkehardstraße erreichten unser Hotel — noch gerade so bei Tageslicht.
26,4 Kilometer stehen auf dem Tageszâhler – und auf dem Weg zum Griechen werden es noch ein paar Meter mehr werden….

Willkommen in Singen ! Tapfer durchgehalten ihr beide…
Diesmal nicht „Ihr beide“, sondern „Ihr drei“: Die Querwegtruppe besteht aus 3 Wanderern mit insgesamt 8 Beinen 😉