Soll-Ist-Analyse
Soll-Ist-Vergleich für den siebten Tag auf dem Querweg:
- Soll: Wir sind am Vortag in Singen angekommen, brechen jetzt bei herrlichem Frühlingswetter zur vorletzten Etappe auf und werden morgen das Endziel Konstanz erreichen.
- Ist: Wir sind in Blumberg gestrandet, die Wetterprognosen sind mittelprächtig und Konstanz ist in diesem Urlaub „out of range“.
Was tun in dieser verzwickten Situation?
Schon Platon sprach:
Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören.*
Zweifellos waren die Tage 5 und 6 die schönsten der ganzen Woche — sowohl landschaftlich als auch meteorologisch. Landschaft und Wetteraussichten der folgenden Etappen würden da nicht mithalten können.
* Zugegeben: Ich kann nicht beweisen, dass Platon das gesagt hat. Aber wer kann beweisen, dass er es nicht gesagt hat?
Und bereits in der Bibel steht:
… aber am siebten Tag sollst du ruhen.**
Zweifellos hatten wir den siebten Tag unserer Querweg-Wanderung erreicht und 20+ Kilometer durch den Hegau zu latschen ist nicht das, was ich unter „ruhen“ verstehe.
** Das steht dort zumindest dann, wenn man die geeignete Übersetzung zurate zieht.
Und der spanische Philosoph Luis B. Perro sagt dazu:
Nichts.
Ich bin aber ziemlich sicher: Wenn er etwas sagen würde, kämen die Wörter „Sofa“, „Schlafen“ sowie „Jetzt“, „reichts“, „mir“ und „aber“ darin vor.
Shopping-Lust und Schinkenfrust
Letztendlich konnten wir uns mehreren Tausend Jahren Weisheit nicht widersetzen und erklärten unsere Querweg-Wanderung an Tag 7 für vorläufig beendet. Die restlichen Etappen von Engen nach Konstanz laufen uns nicht weg, die können wir irgendwann nachholen.
Doch das ist Zukunftsmusik, die Gegenwart fand in Blumberg statt: In dem Wissen, das Verzehrte nicht intravenös durch den Schwarzwald schleppen zu müssen, fiel das Frühstück besonders lang und üppig aus.
Anschließend besuchten wir noch die Blumberger Sehenswürdigkeit: Den Werksverkauf der Schinkenfabrik Schwarzwaldhof. Genau genommen besuchten nur zwei Drittel der Wandergruppe den Verkauf, das restliche Drittel saß frustriert im Kofferraum.

Wir konnten nach Herzenslust Schinkenshoppen — wieder wissend, dass wir die Einkäufe nicht im Rucksack, sondern im Kofferraum transportieren würden. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Donaueschingen ging es dann entgültig zurück Richtung Heimat.
Luis‘ Extra-Gipfel
Nach 121 Kilometern und 4750 Höhenmetern im Schwarzwald erklomm Luis mit letzter Kraft den letzten halben Höhenmeter zu seinem persönlichen Lieblingsgipfel:

Hinweis der Redaktion
Dieser Beitrag wurde drei Tage nach „Tag 7“ veröffentlicht, nachdem der Autor seinen ersten Arbeitstag schon wieder hinter sich hat. Während Luis immer noch auf dem Großen Kissenberg thront.
Ich hoffe, dass der Schinken geschmeckt hat!
xoxo & liebste Grüße 💙
Sina von https://CasaSelvanegra.com