Experimentelles Gassigehen: #ZigZagDogHiking

Heute, am 1. November 2018, wurde Geschichte geschrieben! Denn heute hatte eine neue Trendsportart Weltpremiere, die die Zukunft des Hundeausführens revolutionieren wird. Worum es genau geht und wie es dazu kam, dass erfahrt Ihr hier und heute aus erster Hand und weltexklusiv.

Die Inspiration: Schwarzwald-Direttissimma

Alles begann mit einer sehenswerten Veranstaltung von Michael Hoyer über ein verrücktes Projekt: Auf der „Direttissimma“, also auf direktestem Weg längs durch den Schwarzwald von Pforzheim nach Rheinfelden: Nur ein Korridor von 30 m links und rechts der Gerade zwischen Start und Ziel waren erlaubt — ohne Rücksicht auf Topografie, Wege und Landschaft.

 

Ich war um so mehr beeindruckt, weil ich die Direttissimma (unwissend) zweimal gequert hatte und sehr gut wusste, was den Direttissimmierenden dort erwartete:

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Hier irgendwo muss die Direttissimma quer durchs Bild gehen

Ich mag Konzept- oder Motto-Wanderungen, deshalb fand ich die Direttissimma-Idee großartig.

Aber nicht für mich.

Aus früheren Geocaching-Zeiten wusste ich, dass „nur“ 100 Meter Luftlinie an einem steilen Waldhang endlos viel Kraft und Zeit kosten können. Zudem ist diese Art der Freiluftbewegung nicht hundegeeignet und daher (für mich) sinnfrei. Herr Hoyer, selbst Hundehalter, hatte mir erzählt, er habe spätestens nach der ersten Etappe entschieden, seinem Vierbeiner das nicht zuzumuten….

Light-Variante „Mäandrissimma“? Nö.

Meine erste Überlegung für eine Light-Variante: Der Ideallinie möglichst nah auf richtigen, offiziellen Wegen folgen, sodass ich um die Direttissimma herummäandrieren würde.

Doch das war nichts Halbes und nichts Ganzes: Bei jeder Weitwanderung versucht man, ungefähr auf Kurs zu blieben — insofern also nichts Ungewöhnliches. Gleichzeitig brächte ich mich aber um die Freiheit, Schlenker und Extratouren zu attraktiven Landschaften und Orten (und Gasthöfen) zu machen.

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Der typische Weitwanderer sucht die Nähe zur Ideallinie (Symbolbild)

Außerdem gäbe es da auch ein logisches Problem: Was wäre, wenn der „möglichst nahe“ Weg abdriftet und sich komplett von der Ideallinie verabschiedet? Müsste man dann einen anderen, weniger nahen Weg nehmen? Das war viel zu kompliziert und passte trotzdem nicht zusammen.

Zick & Zack als Mäander-Beifang

Bei meinen Mäandrissima-Überlegungen flackerte kurz ein Gedanke auf: Um jeweils wieder Richtung Ideallinie zu kommen, müsste man einfach Zickzack gehen, also einfach immer abwechselnd links und rechts abbiegen, oder?

„Natürlich nicht“, merkt man sofort, sobald man den Gedanken auch nur ansatzweise fertig gedacht hat: Das würde nur funktionieren, wenn ein regelmäßiges Wegenetz über der Landschaft läge.

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Es gibt mehr Richtungen als rechts und links (Symbolbild)

Dennoch keimte in diesem unsinnigen Gedanken die entscheidende Idee: „… einfach immer abwechselnd links und rechts abbiegen …“ Was würde passieren, wenn ich dieser Regel einfach folge, ohne ein bestimmtes Ziel anzupeilen?

Ich war neugierig und simulierte eine solche Zickzack-Wanderung auf Papier und Topokarte. Das Ergebnis:

  • Ja, es könnte gehen.
  • Das Ziel ist in keinster Weise vorhersehbar, selbst minimale Änderungen von Startort oder -richtung ergeben überraschend unterschiedliche Wegstrecken.
  • Ich geriet häufig in Endlosschleifen (zum Glück nur simuliert), wenn eine Rechts-Links-Abfolge immer wieder dieselben Streckenabschnitt ergab.

Aber interessant war die Idee trotzdem:

  • Purer Zufall entsteht durch ein einfaches, striktes „Regelwerk“
  • Der Weg ist wirklich das Ziel, weil man das Ziel erst kennt, wenn man da ist.
  • Die Prinzip lässt sich jederzeit, überall und beliebig lange anwenden.
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Auch Luis findet Zickzack hochinteressant (Symbolbild)

Was lange zickt, wird endlich zack

Das Ganze dürfte irgendwann im Sommer 2016 gewesen sein. Noch interessanter waren zwischendurch andere Gassiwanderprojekte:

Und leider besteht das Leben nicht nur aus Gassigehen.

Doch jetzt, im Herbst 2018, ist genau die richtige Zeit für die alte Zickzack-Idee: „Jederzeit, überall und beliebig lange“ sind gute Eigenschaften für vorwinterliches Wetter und Terminkalender.

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Weltpremiere: Die Erste Grundregel wird zum ersten Mal (weltweit!) angewendet

Folglich habe ich am Vorabend des denkwürdigen 1. November 2018 die Vier Grundsätze des Zickzack-Wanderns formuliert, um sie einen Tag später einem Praxistest zu unterziehen.

Mehr dazu hier:
» Die Fünf Grundsätze des Zickzack-Gassiwanderns
» ZickZack 1: Balingen — Seerosenhütte (Praxistext)

Bitte um Eure Mithilfe: Wie soll’s heißen?

Blieb nur noch zu klären: Wie nennen wir das Ganze?

  • Vorschlag 1: #ZigZagDogHiking
    Für Hipster und solche, die es sein wollen, angemessen — aber die gehören eher nicht zur Zielgruppe.
  • Variante 2: Romondnommiddemhond
    Diese schwäbisch-rustikale Bezeichnung wird es schwer haben, sich auf dem globalen Freizeitmarkt durchzusetzen.
  • Variante 3: Warum-darf-ich-nicht-auf-dem-Sofa-bleiben
    Das gäbe zwar Luis‘ Perspektive gut wieder, würde aber auch bei Zweibeinern starke Zweifeln am tieferen Sinn dieser Freizeitbeschäftigung säen.

Als Arbeitstitel nehme ich einfach das, was es ist: Zickzack-Gassiwandern.

Habt Ihr noch eine gute Idee? Ich freue mich auf Eure Namensvorschläge — schreibt sie mir einfach als Kommentar zu diesem Artikel.

dleojfcxcaacu1t
Bitte helft mit guten Vorschlägen, sonst kann Luis nicht schlafen

3 Kommentare zu „Experimentelles Gassigehen: #ZigZagDogHiking“

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