Arbeitszeiten in Corona-Zeiten? Sehr flexibel. In Verbindung mit Homeoffice kann man damit nicht nur auf spontane Projektänderungen reagieren, sondern auch auf sonnige Wetterüberraschungen. Heute war so ein Tag: Eine unorthodoxe Mittagspause bescherte mir eine traumhafte Schneerunde, neue Ideen und eine neue Gassistrecke.
Da sitze ich den ganzen Morgen im Heimbüro und telefonieret und tippe und „teamse“, ohne bewusst aus dem Fenster zu schauen….

…. bis ein leuchtend-rotes Federknäuel zum Fenster hereinglotzt und zwitschert: »Hey, was hockst Du in der warmen Stube? Die Sonne scheint — perfektes Winterwetter!« Endlich mal eine sinnvolle Twitter-Nachricht!

Vorbildlich flexibel und spontan habe ich kurzerhand die neue Trendsportart »Extrem-Mittagspausing« ins Leben gerufen, um mich in warme Klamotten und Luis ins Auto zu packen. Die Fahrt war nicht weit — ein weiterer Vorteil des Homeoffice gegenüber dem Officeoffice: Gassitaugliche Alblandschaft statt eintöniger Parkplatzlandschaft….
Nach ein paar Minuten hatten wir den » Lochenpass erreicht und standen in einem Winter wie aus dem Bilderbuch: Frischer weißer Schnee, stahlblauer Himmel, leuchtend warme Sonne, kein fröstelnder Windhauch.

So flexibel und spontan wie mein Aufbruch war auch die Streckenwahl — angepasst an Sonnenstand und Wegverhältnisse:
- Auf dem Albsteig (HW1) über den » Schafberg ein kurzes Stück Richtung Westen (» Etappe auf Outdooractive)
- Im Sattel zwischen Schafberg und Plettenberg nach Süden abbiegen
- Den Schafberg in großem Bogen umrunden
- Durch das Gehöft (und ehemalige Schloss) Oberhausen wieder zurück zum Lochenpass (» Schloss Oberhausen bei alleburgen.de)
Auf Abstecher auf den Lochenstein und zum Gespaltenen Felsen habe ich auch verzichtet, ebenso auf den direkten Steilabstieg vom Schafberg zum Gehöft. Die Strecke war auch so anspruchs- und schneevoll genug: Gerade noch gut genug zu erkennen, aber jederzeit kleine Überraschungen in Form von Wurzeln, Steinen, Treppenstufen unter der Schneedecke.
Für mich angenehm herausfordernd (im Hipster-Sprech »Mikroabenteuer«), für Luis eher langweilig. Mit seinem Vier-Pfoten-Antrieb war er eindeutig besser gerüstet — hatte dafür umso mehr Spaß an der weißen weichen Pracht.
»By the end of the day mittagspause« haben wir eine großartige und inspierende Wintergassirunde erlebt, die nebenbei einige dienstliche Gedanken und Ideen neu sortiert hat. Eigentlich sollte ich Anfahrt und Rückfahrt als Werbungskosten absetzen können….
Ebenso nebenbei habe ich dadurch eine schöne neue Gassistrecke »entdeckt«, die auch perfekt in Mittagspausen anderer Jahreszeiten passt.

Da habt ihr beide ja etwas schönes unternommen, nur etwas habe ich bei der Mittagspause vermisst. Ist das Corona bedingt, dass ihr nix gegessen habt.
Ich war zu spontan unterwegs, um an Wegzehrung zu denken — und auf der Strecke wäre nicht mal etwas geöffnet, wenn es kein Corona gäbe. Da ist schlicht nichts..