Gestern durfte(n) Luis ein echtes US-Barbecue miterleben: Wir genossen großartiges Grillgut, leckere Beilagen, sehr vielseitige Getränke und sehr nette Mit-Gäste — und Luis durfte vom Logenplatz aus zuschauen:
Eine große Fleischladung nach der anderen verschwand in einem spektakulären Grill, um kurze Zeit später perfekt gegrillt und großartig duftend in Richtung Luis zu schweben, um 1 Meter vor seiner Nase in geheimnisvollen Metallgefäßen zu landen. Tolle Show für Luis — wenn er können würde, hätte er eine Zugabe herbeigeklatscht.
Um dieser (und anderer) Reizüberflutung zu entgegehen, konnte sich Luis im Foyer aka Luismobil ausruhen, das praktischerweise auf dem Parksplatz direkt vor dem Haus stand. Das war auch gut so: So konnten wir uns dem Grillgut hingeben, ohne hinter dem Tellerrand ständig einem schein-verhungernden Hund in die Augen sehen zu müssen. Jammjammjamm…
Frisch gestärkt befleißigte ich mich der canidenphysikalischen Grundlagenforschung, um das das sog. Luis-Neffi-Theorem experimentell zu untermauern:
Die minimale Zugkraft eines Caniden ist proportional zum Quadrat seines Gewichts.
Soll heißen: Ein Hund, der doppelt so schwer ist wie Luis, zieht nicht doppelt so stark an der Leine. Sondern mindestens vier Mal so stark. Auch wenn er »nur« ein Weibchen ist. Und eigentlich gar nicht zieht, sondern nur ein bischen schneller vorwärts will als das andere Ende der Leine. Gut, dass ich mir vorher ein paar Proteine zugeführt hatte.
Den Rest des Abends verbrachte Luis teils nervös, teils gelangweilt wieder an seinem Logenplatz und unterhielt die Mitgäste durch lustige »Ich-werf-mich-auf-den-Rücken-und-streck-alle-Viere-von-mir-damit-mich-jemand-massiert«-Kunststückchen. Leider kann ich die dadurch hervorgerufenen Kommentare an dieser Stelle nicht wiedergeben: Dazu fehlt mir der notwendige passive englische und aktive deutsche Wortschatz. Außerdem könnten Minderjährige mitlesen.
So hatten wir alle viel Spaß und (außer Luis) auch noch sehr gut gespeist. Das brachte uns den Vorwurf der Tierquälerei ein: Luis dürfe frisch gegrilltes Fleisch zwar anschauen, aber nicht »ran« — das könne man doch nicht machen. Doch keine Sorgen – er kennt das ja aus seiner Heimat: An einem teutonisch überfüllten Urlaubsstrand geht es einem streng katholischen Spanier auch nicht anders…
¡Muchas gracias por todo!