Bei CSI Miami kann man immer wieder etwas lernen: Wie man aus einem Sandkorn den Sonnenschutzfaktor des Bademeisters ermittelt. Oder aus einem Hundehaar die Steuernummer des Hundesteuerzahlers herausfindet. Oder dass 180° nicht 180° sind.
Ich wusste ja bereits, dass Temperaturen in USA nicht in Celsius, sondern in Fahrenheit gemessen werden: Für den Rest der Welt sind 30° angenehm warm, wogegen der US-Bürger bei 30° im Wintermantel über glatte Straßen schlittert. Bis Freitag Abend wusste ich aber nicht, dass John Doe und Konsorten auch Winkelgrad anders berechnen.
Folgende Szene: Die CSI-Experten betrachten ein virtuelles 3D-Modell eines Stadtviertels, um aus der Schussbahn die Position des Schützen zu ermitteln.
(Aus rechtlichen Gründen kann ich hier keine Screenshots der Folge zeigen, daher stellen wir die Szene mit einem realen 3D-Modell eines zufällig anwesend Hundes nach.)
Der gewählte Blickwinkel half den Ermittlern nicht weiter, daher sprach der Chief Detective Horatio: »Dreh das mal um 180°«. Der mitteleuropäische CSI-Zuschauer hätte nun folgende Ansicht erwartet:
Nicht so in Miami. Dort sieht das Modell nach der 180°-Drehung wie folgt aus:
Nach ausgiebiger Recherche konnte CSI Balingen diesen Fall lösen: 180° Fahrenheit entsprechen etwa 82° Celsius — statt einer halben Drehung also nur ein knappes Viertel.
Für Chief Dedogtive Luis ist das ziemlich egal. Solange sein Futter nicht in Gramm Fahrenheit abgewogen wird, ist der Fall für ihn erledigt.