Eine alte Tradition findet auch dieses Jahr ihre Fortsetzung: Eine Wanderwoche in der 2. Märzhälfte, in der — ebenso traditionell — der Frühling ausbricht. Trotz aller Tradition sind der alte weiße Mann und sein alter schwarzer Hund bereit für Neues: Neues Zielland und auch sonst ist einiges anders.
In den vergangenen Jahren hatten wir die Schweiz intensiv kennen gelernt und besonders ihren ÖV geschätzt. Doch meine zwei CH-Ziele waren erreicht: Von Zuhause über den Gotthardpass an den Lago Maggiore und auf der ViaJacobi nach Genf. Und: Mehrtätige Extremgassigänge waren dem vierbeinigen Mitwanderer nicht mehr zuzumuten..
Nach längerem Hin-und-Her fiel die Entscheidung auf das Elsass: Übersichtlicher Anreiseaufwand, früherer Frühling als Zuhause, kulinarische Highlights und ein paar Kindheitserinnerungen. Als „Basisstation“ haben wir ein kleines Häuschen in Ingersheim gefunden — am Eingang des Muntertals und umringt von Weinreben perfekt für mich, mit kleinem umzäunten Garten und direkt am Ortsrand perfekt für Luis.
„Aus Gründen“ fiel die intensive Vorbereitung komplett aus und musste am Samstag morgen nachgeholt werden. Egal, denn diesmal konnte ich großzügig einpacken — keine Glückspiel mit der DB, kein Gepäckschleppen von A nach B, sondern rein ins Auto, Navi auf Französisch umgestellt und los geht’s.

Die Anreise lief erfreulich gut, selbst das chronische Nadelöhr Freiburg war schneller überwunden als befürchtet. Am frühen Nachmittag standen wir dann im Hof eines früheren Winzerhauses — energisch begrüßt und bebellt von Nougat und Socrate. Unser Vermieter gab eine kurze „Gebrauchsanweisung“ für’s Haus, hatte schon eingeheizt und als Bienvenue-Überraschung eine Flasche Gewürztraminer überreicht. Wie praktisch, wenn man beim Vater einer Winzerin logiert.

Ein erster Gassigang in fremdem Terrain führte ins in die Weinberge und kurz durch den Ort, um uns einen Überblick zu verschaffen.


Retour á la maison, gut beheizt und mit Grand Cru im Glas wussten wir: Hier sind wir richtig.


