Mittlerweile wohnt Luis bereits seit knapp zwei Monaten bei uns, dennoch war heute wieder ein Tag mit mehreren Premieren: Besuch aus der Landeshauptstadt, Ostergeschenke und der erste Restaurantbesuch.
Kurz vor Ostern war die Gelegenheit für Landeshauptstadtbewohner, Luis kennenzulernen und umgekehrt. Zu Luis‘ großer Freude (und unserer Überraschung) gab es sogar für ihn ein Osternest, das — dem Brauch entsprechend — extrem anspruchsvoll (hinter einem Wandvorsprung) versteckt wurde. Wie bereits von diversen Geocaches bekannt, ist Luis ein sehr begabter Suchhund, der das Versteck schon nach wenigen Minuten gefunden hatte (nachdem man ihn mehr oder weniger dort hin getragen/geschubst/gezirkelt hat).
Schon das knisternde Papier war ganz nach Luis Geschmack, der Inhalt noch mehr. Auch der das hier Tippende war ganz neidisch über die Dimension dieser US-amerikanischen Delikatesse. Das Objekt der Luis’schen Begierde wurde einer intensiven Prüfung unterzogen und für gut befunden, was sich selbst Stunden später auf nachfolgenden Aufnahmen rekonstruieren lässt:
Nach der gegenseitigen Bescherung wartete die Besucher- und Besuchtenschar auf die Abfahrt Richtung Mittagessen, was der männliche Teil der Menschenansammlung für einen Kurzbesuch für GC1GK9 nutzte, der praktischerweise und ganz zufällig ca. 10 Meter Luftlinie vom Ort des Geschehens (bzw. Wartens) entfernt lag. Bei der Gelegenheit war gleich eine Mini-Wartung fällig, um Kaugummis und ähnlichen Unfug aus dem Cache zu entsorgen. Manche lernen es halt nie…
Nach Wartung und Warten ging es dann endlich an den Schömberger Stausee. Genau betrachtet nicht nur an, sondern auch um diesen herum, was in Anbetracht des erst kurz vorher beendeten Frühstücks zwingend notwendig war, um Platz für das Mittagessen zu schaffen (und Luis‘ Energie zumindest etwas abzubauen). Um den geschaffene Platz wieder aufzufüllen, wurde dann die »Waldschenke« aufgesucht, die nicht nur sehr umfangreiche und schmackhafte Platzauffüller feilbietet, sondern auch kinder-, hunde-, radfahrer-, behindertenfreundlich ist — und auch noch einen schönen Ausblick bei freundlichem, schnellen Service und vernünftigen Preisen bietet. (Nein, ich bekomme für diese Lobhudelei kein Gratisessen — es ist einfach so).
Damit begaben wir uns wieder auf vierbeiniges Neuland: Der erste Restaurant-Besuch mit Luis, dem wir aufgrund der fremden Umgebung, vielen Menschen und schmackhaften Gerüchen gespannt entgegen sahen. Der Notfallplan sah vor, dass der Autor bei einem Luis-bedingten GAU (größte anzunehmende Unruhe) mit dem Verursacher das Lokal verlassen und mehrere Runden um den Stausee drehen würde (in der vagen Hoffnung, seinen größten Hunger an einer Würstchenbude stillen zu können).
Doch zu unserer angenehmen Überraschung sah man von dem Restaurant-Erstbesucher eigentlich nur das:
Nämlich nichts. Luis warf sich seinem Herrchen zu Füßen, begab sich in stabile Seitenlage und verharrte dort regungslos dösend. So konnten sich die Luisbändiger entspannt der Speiseauswahl und Verspeisung des Ausgewählten widmen, am Tischgespräch teilhaben und es sich gut gehen lassen. Luis erwies sich als wohlerzogen und ließ nichts von sich hören oder sehen.
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Naja, fast nichts.
Nachdem Teller leer gegessen und abgetragen waren, fanden es Teile der Speisegesellschaft doch etwas langweilig und wollten mehr ins Geschehen integriert werden.
Ein anderer Teil der Speisegesellschaft fand das Essen doch etwas üppig und wollte einen doppelten Espresso in sein Verdauungsgeschehen integrieren. Die Kombination dieser Wünsche führte auf verschlungenen Wegen dazu, das Tässchen unruhigerhundkompatibler Umgebung zu schlürfen, was bei der Aussicht als sehr gelungener Synergieeffekt gewertet werden kann. (Echte Synergieeffekte treten offenbar nur auf, wenn sie nicht vorab als Begründung vor obskure Entscheidungen herhalten müssen.)
Weiteren Restaurantbesuchen steht also nichts mehr im Wege. Damit nicht mehr auf der Waage steht, dafür sorgen die als Aperitif und Disgetif einzuplanenden Gassirunden.