Luis mobil im Luismobil

Man(n) kann es Drehen und Wenden wie man will: Ein Vierbeiner sorgt nicht nur für die Umgestaltung der Wohnung, der Urlaubsplanung, der Feierabendgestaltung usw., sondern verlangt auch nach geänderten Formen der Mobilität. Mit letzterem sei hier nicht gemeint, sich zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten und Wettern für Auslauf zu sorgen — sondern das Automobil, wenn Luis mit Anhang mal nicht auto-mobil sein kann.

Daher nutzen wir die vergangenen Tage,  uns »nur mal so« mit hundekompatiblen Gefährten zu beschäftigen, anderer Leute Fahrzeuge zu beobachten und »wenn wir sowieso gerade in der Nähe sind«* auf dem Hof des einen oder anderen Autohauses herumzuschleichen.

Luis kann guten Gewissens als »frankophil« bezeichnet werden — er mag die französische Lebensart**.  Daher lag es nahe, bei der engeren Auswahl insbesondere französische Créateurs d’automobiles zu berücksichtigen. Um aus der engeren Auswahl einen Sieger zu küren, bewertete eine hochkompetente Fachjury die Kandidaten nach streng rationalen Beurteilungskriterien.

Kandidat 1 erhielt von der Jury drei Mal Nein, wenngleich mit unterschiedlicher Begründung: »Etwas groß und etwas wenig Leistung«, »Gibts den nicht in hübscheren Farben?« und »Mir ist langweilig«.

Der nicht-französische Kandidat 2 kam immerhin auf drei Mal Naja (»Hmmm«, »Tja« und »Mir ist langweilig«).

Übrig blieb Kandidat 3, der mit drei Oui als klarer Sieger hervorging. Von automotivem Sachverstand geprägte Argumente waren vor allem »will haben«, »toll buntig« und *schwanzwedel*. Das in sich stimmige französische Gesamtkonzept bewies schlussendlich das Autoradio: An den zahllosen Knöpfen herumgespielt und — voilà — dringt mitten in Deutschland (!) ein französischer UKW-Sender ans Ohr!***

So wurden nach intensiver Recherche, Probefahrt, Beschnupperung und Verhandlung Köpfe an die Nägel gemacht: Ein Tausch alt gegen neu (unter Zugabe einer überschaubaren Menge bedruckten Papiers), bei dem Wagenfarbe, Kennzeichen und Klappfunktionen im Wesentlichen erhalten blieben.

* der direkte Weg von Balingen nach Ostdorf führt bekanntlich über Villingen-Schwenningen

** besonders wenn sie sich in Form von unbewachter Feinschmeckersalami zeigt, deren Verzehr sich die anderen Bewohner des Hauses irgendwie anders vorgestellt hatten.

*** Der Ehrlickheit halber sei erwähnt, dass es sich um einen französischsprachigen Sender der Schweiz handelte., was der Situationskomik jedoch keinen Abbruch tat.

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