Auf Schimmelreiters Spuren entdeckt man neben unbekannten Landschaften und Zeugen der Deichbaukunst auch neue berufliche Perspektiven. So geschehen auf der gestrigen Caching-Tour, auf der eine Info-Tafel erst mein Erstaunen, dann meine Neugier weckte:
Erstaunt hat mich der Titel dieser Info-Tafel und sogleich drängte sich mir die Frage auf, was an der Tür der Amtsstube des Zuständigen steht. In deutschem Verwaltungssprech vermutlich »Feuchtwiesenwasserstandsregulierungsbeautragter«.
Allerdings will auch die Feuchtwiesenwasserstandsregulierung sprachlich mit der Zeit gehen und muss zusätzlich die Anforderungen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes berücksichtigen. Eine mögliche Stellenausschreibung wird also eher eine(n) »Manager/-in für Gänse-/Ganter-Äsungsflächen« suchen.
Wäre die Feuchtwiesenwasserstandsregulierung hingegen Aufgabe eines börsennotierten Unternehmens (wovor Gott die Feuchtwiesen und die Gänse schützen möge), dann trüge der oberste Feuchtwiesenwasserstandsregulierer mutmaßlich den Titel »Chief Goose Browsing Area Officer« und erhielte die Akbürzung »CGBAO«, damit er sich neben die vielen anderen CEOs, CFOs, CTOs und C*Os nicht minderwertig fühlt.
Hinweis: Es liegt mir fern, mich über die Aufgabe als solche lustig zu machen oder die Bedeutung der Feuchtwiesenregulierung in Frage zu stellen. Wer diese Landschaft erlebt hat, kann ihre Erhaltung nicht hoch genug einschätzen. Höher, sinnvoller und nachhaltiger als das Tun manch anderer C*Os.