Riederich liegt — von uns aus betrachtet — direkt bei Pliezhausen, weshalb wir eine kleine Teilnehmer-Lawine beim Wandertag in Riederich auslösten. Und als »Beifang« lagen noch diverse Geocaches auf dem Weg und ergaben damit eine perfekte Kombination der von uns betriebenen Outdoor-Gassigoing-Trendsportarten.
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Strecke
Die Strecke erinnerte im Großen und Ganzen an den Verlauf 2006, war im direkten Vergleich aber doch ziemlich anders: Deutlich mehr im Wald (was heute deutlich mehr Matsch bedeutete) und zum Glück kein langes Industriegebiet am Ende.
Wie bei der letzten Veranstaltung offenbart erst ein Blick auf die Karte, wie dicht besiedelt die Region eigentlich ist. Ein Lob daher für die gelungene Streckenwahl, bei der man sich weitgehend mitten im Schönbuch wähnt.
Nur die überraschend frühe Streckenteilung (nach 350 Metern) zwang zu einer Entscheidung, bevor man ein Gefühl entwickeln konnte, wie »es (sich) läuft«. Hochmotiviert entschieden sich alle spontan für die lange 11-Kilometer-Strecke — und alle hielten (fast) genauso hochmotiviert bis zum letzten Meter durch.
Und für die Geocacher unter den Mitwanderern lagen fünf Caches am Wegesrand, von denen immerhin zwei diskret gehoben werden konnten.
Organisation
Die Organisation in der Halle und die Streckenbeschilderung ist tadellos. Letztere kommt sogar ohne den optischen Krawall rot-weißen Plastikschmucks aus, der sonst jeden fünften Baum an anderen Strecken verunstaltet. Die regelmäßigen Kilometerangaben sind zwar für GPSr-Mit-Sich-Herumträger nicht notwendig, seien aber trotzdem als besonderer Service erwähnt.
Ebenso erwähnenswert ist die überraschend exakte Streckenlänge. Luis-bedingte Schlenker herausgerechnet, beträgt die Abweichung gerade mal 200 Meter!
Diese kleine Abweichung ist geradezu sensationell, nachdem die BILD-Zeitung ganz aktuell herausgefunden hat, dass die Erde eiert. Vielleicht doch nicht so sensationell: Der Effekt seit 2200 Jahren bekannt — genug Zeit, ihn bei der Satellitennavigation zu berücksichtigen.
Wirklich sensationell ist, dass Hipparch sein Geheimnis so lange vor der BILD-Redaktion geheimhalten konnte, um bei ihr noch 2¼ Jahrtausenden später einen »Astro-Schock« auszulösen.
Bratwurst
Peinlich berührt kommen wir nun zu diesem entscheidenden Bewertungskriterium:
Kontrollstelle 1 erreichte die Wandergruppe um exakt 12:00 Uhr — ideale Bratwurstzeit. Doch: Die Brötchen waren alle — kein Brötchen — keine Bratwurst. Lange Gesichter und Abmarsch zur Kontrollstelle 2.
An Kontrollstelle 2 ergatterte die Gruppe gerade noch 6 von 6 auf dem Grill liegende Würste. Nachfolgende Wanderer hatten das Nachsehen, wir hätten fast ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn die Würste nicht so gut gerochen hätten. Bereits Bertold Brecht muss hier DVV-gewandert sein, nur so kann das Zitat entstanden sein: »Erst kommt das Fressen, dann die Moral«.
Unsere dem Essen geopferte Moral wurde sofort bestraft: Senf war alle. Eine Bratwurst ohne Senf ist besonders für einen Blogger ein Trauerspiel (weil der Blogger zu allem seinen Senf geben will).
Immerhin: Besser Bratwurst ohne Senf als umgekehrt. Und die senflose Bratwurst war (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) hervorragend. Und wurde freundlicherweise von Mitwanderer J. aus P. gesponsert. Und die Location war wieder sehr angenehm.
Luisability
Die Strecke war aus Luis‘ Sicht nicht außergewöhnlich: Ein paar Hunde, viele Bäume, schöner Matsch — aber zu wenig Brunnen, um den Durst zu stillen.
Spannend waren jedoch die wechselnden Hundehalter, denn GPSr-gesteuert wechselte nach 1000 Meter das andere Ende der Leine. Luis zeigte sich flexibel — T., S. und S. »erfüllten die an sie gestellten Anforderungen stets zu unserer vollsten Zufriedenheit«.
Wetter
3 bis 9 °C, sonnig, gefühlt frühlingshaft.
Bewertung
Gelungene Streckenwahl, hervorragende Streckenausschilderung/-strukturierung/-länge, Cacher-freundlich, nette Kontrollstellenlocation — aber etwas Nachschubprobleme an der Ernährungsfront. Das gibt gute
4 Wanderschuhe