Video-Dreh: „Der siebte Himmel…“ (Nadine)

Himmel bedeckt, Sicht diesig — genau das richtige Wetter, um wie gewünscht Bellizona zu besuchen. Dort sind es neben der arkadenreichen Altstadt vor allem die Burgen, die als UNESCO-Weltkulturerbe staunende Besucher anlocken. Doch die Weltkultur, die wir dort erleben durften, hätten wir in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet.

Bellinzona und Castelgrande

Doch der Reihe nach: Nach einem kurzen Spaziergang durch die Altstadt erklommen wir Castelgrande (Website hier, Wikipedia-Artikel hier), um über 500 Jahre Geschichte und Gemäuer auf uns wirken zu lassen. Man will seinem Hund ja auch im Urlaub etwas Kultur bieten:

Castelgande Bellinzona: Weltkulturerbe mit Hund
Castelgrande Bellinzona: Weltkulturerbe mit Hund

Doch statt Gemäuer und Geschichte zu bestaunen, wurden wir von seltsamen Menschen, einer stark geschminkten jungen Frau und merkwürdigen Geräuschen irritiert. Offensichtlich war das Weltkulturerbe als „Location“ eines Schlagervideos auserkoren und wurde mit entsprechender Musik beschallt:

Nadine: Der siebte Himmel war die Hölle
Nadine: „Der siebte Himmel“ war die Hölle

„Unglaubliche Stimme“ mit „größtem Hitpotenzial“

Nach kurzer Online-Recherche wussten wir: Das wird ein Video der jungen Schweizerin Nadine, die eine unglaubliche Stimme mit wunderbar warmer Klangfarbe hat. Mit ihrer Single „Der siebte Himmel (war die Hölle)“, einem tiefgründigen Titel mit ohrwurmverdächtiger Melodie, bringt sie ein tanzbares Lied mit größtem Hitpotenzial zu Gehör.  Und die Renten sind sicher. [Braun und kursiv: Originalzitate des Labels Telamo]

Nun, die Geschmäcker sind seeehr unterschiedlich und „unglaublich“ war die (Playback-) Stimme zweifellos. Wer sich sowas gerne anhört oder es nicht glauben mag und mutig ist: Guckst Horchst Du hier.

Bellinzonas Welterbe-Status in Gefahr?

Doch wer „zur Hölle“ genehmigt, mit diesem „siebten Himmel“ ein Weltkulturerbe zu beschallen?! Hoffentlich bekommt die UNESCO davon nichts mit, sonst wird’s eng für Bellinzona: Was wir heute am Castelgrande erlebten, war eine Art akustische Waldschlößchenbrücke.

Die „musikalische“ Darbietung entsprach frappierend der Argumentation, mit der Dresden seinerzeit seinen Welterbe-Status verlor, nämlich einem „[…] gravierenden Eingriff […], die den außergewöhnlichen universellen Wert des Welterbes gefährde…“ [Zitat aus der Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommision]

Trotzdem zeigt sich Nadines Label Telamo kompromisslos und droht: „Der siebte Himmel ( war die Hölle) ist der Vorbote des neuen gleichnamigen Albums.“

„Unglaublicher Spanier“ mit „größtmöglichem Nässepotenzial“

Und was meinte Luis dazu? Der hatte schon nach dem ersten Himmel genug und tauchte — trotz seiner Wasserscheu — im Welterbe-Pool unter. Der Glückliche: Unter Wasser war er sicher vor den restlichen sechs höllischen Himmeln.

Hatte schon nach dem ersten Himmel genugt: Luis im Welterbepool
Hatte schon nach dem ersten Himmel genug: Luis nach Tauchgang im Welterbe-Pool

Update

Was ist aus dem Videodreh geworden? Ein halbes Jahr später wurde ich fündig. Mehr dazu hier: Himmel, Hölle, Hit und Hund.

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