„Gassi gehen ohne Hund ist sinnlos“, so endete der Bericht vom Weihnachtsmarkt am Schwetzinger Schloss.
Doch auch ohne Hund: Direkt gegenüber der Villa Benz lockte der Schlosspark; die ersten Sonnenstrahlen kämpften sich durch den Raureif und das Chicken Goa vom Abendessen des Vortages brauchte dringend Auslauf.
Erst zögernd, doch dann mit wachsender Begeisterung gingen wir den üblichen Gassigang: Zum zentralen Arionbrunnen und — nach einem kurzen Blick zum See — die Hauptachse querend zur Orangerie, von dort in den englischen, von geschwungenen Wegen durchzogenen Teil des Parks.
Es war noch sehr früh und sehr frisch, deshalb kürzten wir etwas ab und verzichteten auf Badhaus und wasserspeiende Metallvögel und Aquädukt und das „Ende der Welt“. Schon bald hatten wir das Westufer des Sees erreicht, um einen Blick zurück auf das Schloss zu werfen — wie immer gesäumt von „Rhein“ und „Donau“, die sich aber in sorgfältig angelegter Holzverschalung vor dem Winter versteckten. In elegantem Bogen ging’s schnell hinauf zum Merkurtempel, weniger schnell auf grob besteinter Naturtreppe wieder hinab und weiter zur Moschee, deren Halbmonde in den ersten Sonnenstrahlen strahlten; schließlich zum südlichen Seitenausgang, der nur wenige Meter entfernt von unserem Frühstück lag.
„Gassi gehen ohne Hund ist sinnlos“. Aber trotzdem schön: Wir hatten den Park (fast) für uns alleine, konnten die neblig-rauhreife Stimmung wirken lassen, das Lichtspiel der ersten Morgensonne genießen und über die unendliche Ruhe staunen (solange sie nicht von kontrovers diskutierenden Wasservögeln beschallt wurde).
Anklicken zum Vergrößern — ohne das albern-runde Bildformat 😉
Alles in allem: Eine Erfahrung, die gleichermaßen beeindruckt und entspannt hat — genau das, was genau dieses Wochenende gebraucht hat.
Derweil hat Luis andernorts bekommen, was er jedes Wochenende braucht: Viel Sofa, viel Bauchkraulen und ausgiebige Gassigänge (ohne Schlosspark).