Via Jacobi 2019-II 6: Montreux — Vevey — Adieu

Von Montreux nach Vevey und dann nach Hause: Das war der Plan für den sechsten und letzten Tag. Teil 1 ging schneller als gedacht, Teil 2 dafür umso länger. Denn dank SBB fühlte ich mich schon in der Schweiz „wie zuhause“.

Offenlegung: Aus technischen und medizinischen Gründen wurde dieser Beitrag knapp 2 Monate später verfasst und auf das Originaldatum zurückdatiert.

Der frühe Wurm… fährt Zug per Anhalter

Praktisch: Im Croix de Fer muss der Chef wegen Ziegen & Co früh raus, weshalb es sehr früh das großartige Frühstück aufbauen kann. So war es gestern. Das kam mir heute sehr gelegen, weil ich möglichst früh und kühl in Montreux starten wollte.

Nur: Kein Chef, kein niemand, und der erste Zug zum Startort gerade weg… Kurzer Gassigang, dann taucht eine Dame auf, die das Frühstück „in 10 Minuten parat“ habe.

Die „10 Minuten“ kannte ich schon vom Anreisetag; die unfreiwilligen Entschleunigung musste ich durch hektischen Verzehr, eilige Zahlen und sportliches Humpeln an den Bahnhof kompensieren.

Mit einem Finger einen ausgewachsenen Zug ausbremsen? Kein Problem – ich war gerade noch rechtzeitig am Gare, bevor die MOB quietschend um die Kurve kroch.

Ein letzter Blick auf den Gasthof, nochmal unter dem Col de Jaman durch, wieder vorbei an Les Avants, die Serpentinen runter nach Montreux, dann noch ein paar Meter zu Fuß — et voila: Da standen wir wieder am Genfersee.

„Urban Hiking“

Dort kamen wir nicht weit : Die Aufräumarbeiten des Jazz-Festivals scheuchten uns von der Uferpromenade und mich in Gedanken, welche Sangespromis hier wohl vor wenigen Tagen promeniert hatten.

Nicht-Prominente (ich + Luis) marschieren der schattenlosen Hauptstraße entlang, was weder Hund und lädierter Knöchel gefiel; gefühlt waren die Pausen (Hund hat Durst/Bandage hat sich gelockert) länger als die Zeit in Bewegung.

Frage am (Straßen-) Rand:

Wenn auf dem Weg nach Vevey der Fuß schmerzt– ist das dann ein Veveychen?

Bei Clarens „durften“ wir wieder ans Ufer und staunen, wie schön man dort spazieren und wohnen kann.

Dann wieder eine lange Trottoir-Passage mit der Frage: Hund vor Hitze oder Fuß vor Schmerzen schonen? Die Antwort war klar, deshalb hurtig humpelnd weiter, bis wir kurz vor La Tour-de-Peilz endgültig am See bleiben konnten.

Vevey — jetzt schon?

Ab hier war es richtig angenehm: Schattige Bäume, kühlender See, ein ansehnliches Chateau — so hatte ich mir das vorgestellt!

Aber was war das da vorne, in Sichtweite am Seeufer? Das ist doch nicht etwa…? Doch, das war es: Vevey!

Das Tagesziel war nicht nur unerwartet schnell erreicht, sondern auch unerwartet voll: Ich hatte unwissend den zweiten Tag der Fete de Vigneroble ausgesucht, zu dem die komplette weinseelige Schweiz in Vevey einzufallen schien.

Und nun?

  • Ich hatte noch über 2 Stunden bis zur Abfahrt des Zuges.
  • Das Örtchen war mit Menschenmassen geflutet.
  • Luis hatte die Schnauze voll.
  • Mein Fuß auch 😉

Also erinnerte mich an alte Interrail-Tugenden: Im Bahnhof geduldig auf den Zug warten.

Und warten.

Und warten.

Und….

SBB — die neue DB?

Und nachdem ich brav 3 Züge nach Lausanne habe abfahren lassen, dann — und erst dann — verriet mir die SBB, das „mein“ Zug dorthin 5 10 14 30 Minuten Verspätung hat ausfällt und ein Ersatzzug pünktlich verspätet doch nicht fährt.

Ich fühlte mich wie zuhause: Verspätungen, Zugausfälle, verpasste Anschlüsse, Falschauskünfte am Bahnhof, halluzinierende Apps — ist Herr Scheuer neuerdings auch für die SBB zuständig?

„Am Ende des Tages“ kam ich (mit schmerzhaften Zwischenspurt in Lausanne, verpasstem Anschluss in Zürich, Extra-Umsteigen in Schaffhausen + Singen, sehr viel Glück und > 1 Stunde Verspätung) doch noch in Rottweil an.

Ende gut, alles gut — obwohl es zwischendurch nicht danach aussah. Das passt nicht nur für die Rückfahrt, sondern auch für die Woche insgesamt. 😉

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