Warum in die Ferne schweifen? Sieh, Corona hält Dich nah… 2 von 3 geplanten Urlauben 2020 sind dem Virus zum Opfer gefallen, dritte wird geopfert. Dennoch – oder gerade deshalb – war ein kleiner Tapetenwechsel dringend notwendig, damit Zwei- und Vierbeiner das Urlauben nicht völlig verlernen. „Machen wir das Beste daraus“ war das Motto. Im großen Ganzen und en detail….
„Aus Gründen“ wollten wir auf lange und komplizierte Anreisen verzichten und gleichzeitig der Sommerhitze ausweichen. Letzteres vor allem für diejenigen, die jetzt schon so langsam auf die Idee kommen, sich ein kühles Sommerfell zuzulegen.
Der ideale Ort für beide Anforderungen erfüllt der Schluchsee: Nahe liegend im Wortsinn und auf knapp 1000 Meter gelegen. Und in seiner Seehaftigkeit ein friendly Reminder an Lac Leman und Lago Maggiore…
Preisfrage: Wie gestaltet man eine eineinhalbstündige Anreise, wenn der Checkin erst ab 15:00 vorgesehen ist und man nicht erst nachmittags zum dreitägigen Jahresurlaub aufbrechen will?
Man legt einen kulturell, geschichtlich und geographischen Zwischenstopp ein. Auf halber Strecke liegt nämlich Donaueschingen, wo Brigach und Breg die Donau zuweg bringen und dieselbe auf ihre knapp 3000 km lange Reise durch Europa schicken. (So sehen es zumindest die Donaueschinger; die Furtwängler haben da eine etwas andere Sichtweise….)
Erste Anlaufstelle war die fürstlich gekaperte Donauquelle, gefolgt von einem längeren Spazier- und Gassigang durch die fürstlichen Parkanlagen zum Donautempel, wo das kleine Donaurinnsal in die stattliche Breg plätschert.
Auf dem Rückweg zum Luismobil lud eine nette Café-Terrasse zum Kaffee-Stopp ein – mit netten Blick auf die Schlosskirche und netter Bedienung mit Retro-Digitaluhr.
Nach erfolgreichem Zeitvertrödeln und gemütlicher Überlandfahrt waren wir immer noch deutlich zu früh am Schluchsee, mussten aber nicht allzulange auf unser Zimmer warten. Wie gut, dass wir die Wartezeit am hoteleigenen „Strand“ verbringen konnten.


Keine halbe Stunde später brachen heftige Regenfälle los. Egal: Wir waren im Trockenen und da man leider nicht vor die Tür konnten, musste ich gezwungenermaßen das Formel-1-Rennen in Silverstone anschauen.


Mit dem Ende des Rennens in Silverstone ließ auch der Regen am Schluchsee nach, sodass wir den Abendgassigang in leichtem Nieselregen absolvieren konnten.
Dennoch war der Regen ein Segen: Herrlich klarer Himmel, mystische Wolken über dem Wasserspiegel, angenehme Kühle, beeindruckender Sonnenuntergang und stundenlanger Nasser-Hund-Geruch im Zimmer.
Fazit: Ein Vormittags-Zwischenstopp ist goldrichtig, wenn nachmittags die Sintflut ausbricht. Und ein geräumiges Zimmer mit Seeblick ist die beste Wahl, wenn man dieses nicht verlassen will.
