Altmühltal mit Hund 2:  Unteremmendorf – Beilngries – Töging

Heute stand die längste Tour auf dem Plan – und brauchte eine logistische Frühmorgenvorbereitung. Die Tour selbst ging auf Schnellwanderwegen flott vorwärts, aber dennoch nicht ganz bis ans Ziel. Denn auch am Ende forderte die Logistik ihren Tribut.

Wer von A nach B wandern will und keine Kringel, muss irgendwie wieder von B nach A kommen. Zum Beispiel mit dem Bus von Beilngries zurück nach Unteremmendorf. Kein Problem dachte ich – bis ich die DB App konsultierte:

Warum braucht die zweite Verbindung sagenhafte 5 1/2 Stunden? Weil sie einen „kleinen“ Umweg von knapp 100 km macht…

Tagesrundfahrt durch Franken, Oberpfalz und Oberbayern🙄

Die dritte Verbindung des Tages fährt übrigens schon 8 Stunden nach der zweiten…

Heißt: Kurz nach 6 aus dem Bett, Auto in Beilngries „abwerfen“, mit dem Frühbus zurück nach Unteremmendorf, Sonnenaufgang bewundern und nochmal eine Stunde schlafen.

Um 9 Uhr dann der zweite Start in den Tag: Auf Schotterpiste zur Kratzmühle und dort unter anderem über die Sammlung historischer Straßenbeleuchtungen staunen, zu denen sich heute eine über 4 Milliarden alte „Straßenbeleuchtung“ gesellte…

Kurz später erwarteten uns in Pfraundorf die ersten Höhenmeter, die wir motiviert in Angriff nahmen. Zu motiviert, denn zwei parlierende den Nachbarinnen sprachen mich an: „Wowoinsdennhiwennifrongdoaf?“„Nach Beilngries, auf dem Panoramaweg“ – „Dosanszwaid!“

Ich hatte offensichtlich eine Abzweigung verpasst, was hier wohl schon zahllosen Panoramaweggehenden passiert ist. Wie nett, dass die Damen die Orientierungslosen auf den richtigen Weg zurück bringen…

Aufgepasst! Hier vor der Mauer rechts abbiegen (oder hoffen, dass die zwei Lotsinnen „im Dienst“ sind)

Am Ortsende ein Blick auf Hirschberg hoch über dem Tal; der Aufstieg begann in Badanhausen und im gnädig-schattigen Wald.

In Hirschberg – hoch über dem Tal – genossen wir den Blick hinab in dasselbe und die Strecke, die wir schon hinter uns gebracht hatten.

Vorbei am Schloss (ehemalige Sommerresidenz der Eichstätter Fürstbischöfe – die wussten halt, wie es geht) und merkwürdigen Kunstwerken mogelten wir ein wenig: Statt unnötigem Schlenker zum Main-Donau-Kanal direkte „Steilabfahrt“ ins Hertz von Beilngries.

Wie praktisch, dass Durst, Hunger und die Biergärten von Beilngries genau gleichzeitig aufeinander trafen. Nur welcher der zahlreichen Freiluftgaststätten? Der Fuchsbräu war eine schlaue Wahl.

Kurz nach 12:00 war die Rast beendet, jetzt galt es wieder aus dem Tal heraus auf die Hochfläche zu kommen, dann erwarten uns wieder mehrere Kilometer „Schnellwanderstrecke“ ohne nennenswerte Ablenkung. Insgesamt waren von den 20 km heute nur etwa 4, die ich als echte Wanderwege bezeichnen würde – der Rest Schotterpiste oder geteert.

An einem „Aussichtspunkt“ gab es noch einen längeren Boxenstopp, dann erreichten wir um halb drei Töging.

Eigentlich war der Plan, von dort aus 5 km weiter nach Dietfurt. Aber: Dort führe in einer Stunde der Bus nach Beilngries ab. Das wäre zwar zeitlich zu schaffen gewesen, aber wozu? Eine lückenlose Fernwanderung würde die Woche mangels ÖPNV eh nicht werden, daher war es egal, wo wir aufhören.

Also eine Stunde auf den Bus warten. Das geht schneller vorbei als man denkt, wenn man es sich als verdiente Pause nutzt und sich die Zeit mit Feldstudien zum Verkehrsaufkommen in oberpfälzer Kleingemeinden vertreibt.

In Beilngries konnten wir in unser zehn Stunden zuvor deponiertes Auto hüpfen und uns auf die Suche nach Abendessen machen. Warum? Weil unser Landgasthaus montags leider Ruhetag hat. Noch leiderer hatten ausnahmslos ALLE Supermärkte und Discounter ihre Parkplätze auf der Süd- oder Westseite, also in der prallen Sonne, also mit Luis im Auto tabu.

So blieb mir nur eine schattige Shell-Tankstelle, weshalb mein Nachtmahl aus ernahrungswissenschaftlicher Sicht Sicht etwas suboptimal war.

(Geht es anderen Hundebesitzern eigentlich auch so, dass sie gelegentlich in Tankstellenshops einkaufen müssen, weil es dort die einzigen überdachten Parkplätze gibt? So ein Hund kostet Geld für Dinge, die sich der Hundelose nie ausdenken könnte…)

Egal: Bekekst und bepringelt war die Abendrunde ein schöner Abschluss eine interessanten Tages.

2 Kommentare zu „Altmühltal mit Hund 2:  Unteremmendorf – Beilngries – Töging“

  1. Hallo, fehlt da auf dem Nachtessen Foto nicht noch eine Flasche Schattenhofer Hirsch, ansonsten könnte es ja sein, dass man von innen her vertrocknet bei den vielen staubigen Leibniz und den salzigen Pringles.

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