Heute steckt der (Watt-) Wurm drin

Der Autor hat sich hochmotiviert für Intensivcaching an der Nordsee vorbereitet und dabei weder Kosten noch Mühen bei Hardware, Software und Datenhaltung gescheut. Doch auch wer mit Kanonen auf Spatzen zielt, schießt manchmal daneben. Es war wieder mal so ein Caching-Tag, in dem der Wurm steckte — und am Ende doch noch ein gutes Ende nahm….

[Hinweis für Leseunwillige: Die Bilder kommen ganz am Ende]

1. Versuch: Morgendliches Gassicachen

Ich hielt es für eine gute Idee, die morgendliche Luis-Entleerungsrunde an einem nahegelegenen Cache vorbeizuführen, wodurch sich zusätzlich eine attraktive Wegführung an den Deich und am Deich entlang bot. Alles ganz einfach und entspannt, schließlich war Urlaub und die Cache-Beschreibung besagte unter anderem:

Cachen, so wie es auch für Kinder sein sollte. Jakob (6) hat ihn versteckt, ihr solltet ihn also finden

Das war nicht zu viel versprochen, wie die Kommentare zahlloser Vorfinder zeigten (»schön gemachte Dose, die wir schnell finden konnten«, »konnte natürlich sofort gefunden werden«, »haben die Dose ruckzuck gefunden«).

Was soll ich lange drum herumreden oder -schreiben? Ich habe die Dose weder ruck noch zuck gefunden. Vielleicht lag es einfach daran, dass ich deutlich älter als 6 Jahre bin.

2. Versuch: Sightseeing-Cachen

Unser Tagesausflug führte unter anderem an den Leuchtturm Westerheven, wo nach meiner Geocaching-Erfahrung definitiv ein Geocache liegen musste. So eine »Location« kann sich ein Dosenverstecker nicht entgehen lassen. Vorort musste ich allerdings feststellen, dass diverse Fragen zu beantworten sind, die sich eigentlich auch gut Vorort hätten beantworten lassen.

Wenn die Cache-Beschreibung kein langatmiges Essay über das Wattenmeer im Allgemeinen und hier im Besonderen gewesen wäre. Das endlose Scrollen durch den Text hat nicht nur tiefe Furchen auf dem Touchscreen des GPS-Empfängers hinterlassen, sondern auch die Menge des anzeigbaren Textes gesprengt. So blieben die Fragen ungelesen und mir nur die Hoffnung, möglichst viele Infotafeln zu fotografieren, um die Fragen „zuhause“ beantworten zu können.

3. Versuch: Shopping-Cachen

Diese Kategorie sollte eigentlich vom Einzelhandel gefördert werden: Während die weiblichen Angehörigen der Reisegruppe dem Konsum frönen, warten die männlichen vor der Tür und vertreiben sich die Zeit mit Dosensuchen.

So geschehen in St. Peter-Ording, wo nur wenige Meter neben einem Ort weiblichen Shopping-Bedarfs ein Cache mit dem Namen »Durchblick« wartete, die sinnigerweise auch noch vor einem Optiker platziert ist.

Oder sein sollte. Hier bewies der Autor wenig Durchblick — und fühlte sich beim Anblick der Gäste des gegenüberliegenden Imbisses in seiner Suche etwas gehemmt. Kurzum: Wieder nix gefunden. Vielleicht wird die Dose auch regelmäßig vom Einzelhandel entfernt, um die Herren länger zu beschäftigen und den Damen dadurch mehr Shoppingzeit zu geben.

4. Versuch: Abendliches Gassicachen

Um den Tag aus Caching-statistischer Sicht eine positive Wendung zu geben, wurde mit Luis und Luismobil die entgegengesetzte Küste von Nordstrand angesteuert. Offiziell, »damit der Hund mal was anderes sieht« — tatsächlich aber, weil dort drei Caches in unmittelbarer Nähe liegen und ich dort endlich erfolgreich werden wollte.

Dort angekommen, zeigte sich das Plätzchen als sehr attraktiv für eine Caching-Dose: Großer Parkplatz, großartiger Ausblick. Leider ist das nicht nur attraktiv für Tupperdosen, weshalb sich zahlreiche Menschen auf dem großen Parkplatz den großartigen Ausblick genossen. An eine Suche war daher nicht zu denken — zumal die Vorfinder aufgrund der ungenauen Koordinaten von einer sehr intensiven und großräumigen Suche berichteten.

5. Versuch: *Grmplfpft!*

Nach dem gescheiterten vierten Versuch spazierte ich deichlings zum nächsten — Luis wollte ja ohnehin bewegt werden. Unterwegs kreisten die Gedanken um ein mögliches weiteres Scheitern und dessen Konsequenzen. Sollte ich mir ein anderes Hobby suchen und mein GPS-Empfänger in die Nordsee werfen?

Die Fragen mussten mit Nein beantwortet werden: 1. muss ein Hobby noch erfunden werden, das gleichermaßen hundekompatibel und technikinfiziert ist. 2. befand ich mich in einem Naturschutzgebiet, das unter anderem verbietet, unerwünschte Elektronikgeräte im Schlick zu entsorgen. 3. fand ich die Dose.

Man soll den Tag nicht vor dem Abend schelten

Denn am Ende des Tages versöhnte derselbe mit einem positiven Ausgang: Auf dem Rückweg vom 5., erfolgreichen Versuch erlebte ich eine atemberaubende  Sonnenuntergangsfarborgie, die ich vermutlich nur aufgrund der Trödelei an den nicht / kaum gefundenen Caches erlebte.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Da ich noch nicht zum Geocaching-Statistikpunkte-Junkie geworden bin, ist das allemal mehr Belohnung als die 378. Filmdose auf einem Autobahnrastplatz.

Außerdem erwies sich meine Taktik beim 2. Versuch als erfolgreich: Nachdem ich die Daten online recherchiert hatte, konnte ich sie anhand meiner Fotos beantworten und durfte auch diesen Cache loggen. Ein weiterer Statistikpunkt, falls der letzte Satz des vorigen Absatzes doch nicht ganz stimmen sollte…

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