Kalifornien, Tag 3: Mit le Hund nach la Boe

Wie jeden Morgen begrüßt uns die Ostsee mit der Frage: Nach links oder nach rechts? Heute fiel die Wahl auf nach links – westwärts mit le Hund nach la Boe Laboe.

Der Unterschied zu gestern war frappierend: Statt Ostsee backboard nun Ostsee steuerbord; statt Rückenwind heftiges Gebläse ins Gesicht.

Sobald man sich an diese außerordentliche Umstellung gewöhnt hat, birgt die Landschaft nur wenig Gefahr, sich vom schnellen Marsch auf dem geplättelten Deichkronenweg ablenken zu lassen.

Beleuchtungs- und Kapitalanlagen

Einzig die fummelige Montage der Regenhose und ein schneller Fotostopp am Leuchtfeuer Heidkate bremsten uns kurz aus.

Wenig später erreichten wir Wentdorf-Strand. Klingt nach kleinem schnuckeligen Nest, widerspricht dieser Illusion aber mit an Halberstadt erinnernde Wohnblocks und Kapitalanlagen mit Meerblick.

(Für Flachlandbewohner) alpiner Wanderweg

Kurz hinter dem Ortsende änderte sich der Weg dramatisch: Statt topfebener, schnurgerader Schnellgehstrecke auf dem Deich jetzt so etwas wie ein richtiger Wanderweg oberhalb der „Steilküste“. Der gähnende, beinahe 10 Meter hohe Abgrund gab dem Abschnitt fast alpinen Charakter – gut, dass Luis weitgehend schwindelfrei ist und ich meine Gotthardpass-bewährten Wanderschuhe an den Füßen hatte.

Zwischenziel ohne Zwischenstopp

Nach gut zwei Stunden waren wir dann endlich an unserem heutigen Prefinal, das wir schon seit einer Stunde vor der Nase / Schnauze hatten: Das Marineehrenmal Laboe. Der Zwischenstopp blieb jedoch denkbar kurz. Verständlich, denn weder Ehrenmal noch U 995 sind für vierbeinige Besucher vorgesehen.

Endspurt zum Backfischbrötchen

Folglich ging es hurtig weiter über die Uferpromenade zum Hafen, um die Haltestelle unseres Busses zurück nach Kalifornien auszukundschaften.

Zum Glück

  1. hatten wir noch etwas Zeit
  2. hatte ein Fischbrötcheneinzelhandelsfachgeschäft trotz Regen und Nebensaison noch geöffnet.

So konnten wir ich uns mir nach 13,5 km und zweieinhalb Stunden das wohlverdiente, frisch und von Hand gebaute Backfischbrötchen gönnen.

Nur die Harten können (im Regen) warten

Bei der Heimfahrt habe ich den Anschlussbus haarscharf verpasst (und konnte ihm immerhin noch in die Rücklichter schauen). Aber egal – ich habe Urlaub und Zeit. Und eine halbe Stunde Wartezeit vergeht wie im Flug, wenn man den Verkehrsfluss einer kieler Ausfallstraße bestaunen darf:

Eine gute Tat und eine halbe Stunde Schaukelei später waren wir wieder da, wo wir fünf Stunden zuvor gestartet waren.

Gerade rechtzeitig, um die ersten Sonnenstrahlen des Tages im Körbchen zu genießen….

2 Kommentare zu „Kalifornien, Tag 3: Mit le Hund nach la Boe“

    1. Hallo Dario, klar, bisher jeden Tag. Da ist nämlich der Hundestrand. Und außerdem wird es nie wieder so einfach und leicht sein, zu Fuß zwischen Kalifornien und Brasilien zu pendeln 😉

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