Was sich normalerweise über Wochen hinzieht, musste diesmal ganz schnell gehen: Der Termin stand lange fest und die Woche war längst freigeschaufelt, doch nach der Hitzewelle im Juni musste ich die Temperaturprognosen für den Juli abwarten. Letzten Freitag fiel die Entscheidung „Yes, we can“, bereits zwei Tage später war die Planung komplett. Das Ergebnis kann sich sehen (und bezahlen) lassen.

Unterkünfte
Ein Henne-Ei-Problem: Die in Frage kommenden Unterkünfte hängen von den geplanten Wanderetappen ab, die wiederum so geplant werden müssen, dass wir zwischen den Etappen eine Unterkunft haben.
Von Fribourg bis Gruyères waren die Etappenziele schnell ausgesucht und bestätigt. Bis mir die Unterkunft in Rossens einen Strich durch die Rechnung gemacht hat: Nach mehrmaligem Nachhaken wurde mir mitgeteilt, dass „pas les chiens“ erlaubt sind — mit Hund also keine Unterkunft in Rossens. Lesen Hotelmenschen eigentlich Reservierungsanfragen, bevor sie sie bestätigen?
Ungeschickt: Ich muss die erste Etappe umplanen, weil die alternative Herberge bei Avant-de-Pont deutlich südlicher liegt. Das Gute daran: Sie ist 30 Franken günstiger und hat Zimmer mit Blick auf den Lac de La Gruyère.
Zwischen Gruyères und dem Genfersee hatte ich mehrere alternative Wanderrouten ausgeknobelt (» Via Jacobi im Juli is(s)t Käse), doch die Entscheidung fiel leicht: Der Alpenpanorama-Weg verlangt eine Übernachtung in Les Paccots und von vier angefragten Unterkünften antworteten genau: 0 (in Worten: Null). Allem Gejammer zum Trotz geht es dem Schweizer Tourismusgewerbe offensichtlich noch sehr gut…
Blieb also die alternative Route über den Col de Jaman — und ein Zufallsfund in Allières, der viele offene Punkte gleichzeitig löst:
- Gute Lage am Berg, sodass ich den Aufstieg zum Col de Jaman auf zwei Tage verteilen kann.
- Gute Lage an der Montreux-Oberland-Bahn, die ich zum Transfer von und nach Montreux nutzen kann.
- Sehr sympathischer Preis inklusive Frühstück (für das allein sonst an die 20 Franken zu veranschlagen sind).
Ob ich gleich einen Tisch für Mittwoch reservieren möchte? Gute Idee: Das „Hotel-Restaurant“ ist da oben sowieso alternativlos. Und mittwochs gibt es dort Langue de boeuf aux câpres. Wenn ich Luis wäre, würde jetzt meine Zunge um meine Schnauze pendeln ;-).
Packliste
Die Packliste war dieses Mal einfach: Man nehme die Liste vom Frühjahr (» Via Jacobi: Packliste (mit Hund)) und streiche alles, was jetzt unnötiger Ballast ist:
- Hundefutter für 5 statt 8 Tage: Halbes Kilo weniger
- Wollmütze, Wintertrekkingsocken, leichte statt dicke Wanderhose, Kurzarm- statt Langarmshirt: 350 g weniger
- Nur Smartphone statt Foto + Ladegerät: 225 g weniger
- Wanderführer Jakobsweg: 73 g weniger
- Halbes Paar Wanderstöcke: 240 g weniger
Falls ich mutig bin, zocke ich und lasse ich auch die Regenhoste zu Hause (480 Gramm).
Alles in allem erleichtere ich mich damit um knappe 2 Kilogramm und habe damit genug Reserven, um mein persönliches Gesamtgewicht durch Gruyère & Co. zu erhöhen ;-).