Tag eins nach unserem Finale in Cannobio ist schnell erzählt…: Wasser von oben, Wasser unter uns und Hotelzimmer optimal abgewohnt.
Wenn man hinter der Kaffeetasse, Frühstücksteller und frisch gepresstem Orangesaft die Uferpromenade von Cannobio sieht, fängt der Tag gut an. Doch was ich auch sah: Regen, Regen und nochmal Regen.
Tradition verpflichtet — zum Schifffahren
Regen brachte Segen: Wir mussten gar nicht erst überlegen, ob wir heute zu Fuß/Pfote nach Cannero Riviera gehen. Stattdessen konnten wir guten Gewissens das Schiff nehmen und damit auch einer Tradition folgen: Wir hatten bisher in jeder Wanderwoche zwischen Balingen und Cannobio mindestens einmal eine Schiffspassage:
- Auf der Via Beuronensis über den Bodensee von Überlingen nach Wallhausen
- Für die Heimreise von der Via Jacobi auf dem Vierwaldstättersee nach Luzern
- Bei der Via Gottardo nochmal auf dem Vierwaldstättersee zum Start nach Treib
Ein gut gezuckerter Espresso versüßte die trübe Fahrt über den See hinüber nach Maccagno und Luino, dann wieder zurück übern See zu unserem heutigen Tagesziel.
Es war nicht mal 11:30 Uhr und — Überraschung — es regnete auch in Cannero. Was nun, was tun? Cannero ist nicht gerade eine Großstadt, und der Gassigang auf der gesamten Länge der Uferpromenade war nach 15 Minuten beendet.
Auf gut Glück trat ich an die Rezeption des gebuchten Beherbergungsbetriebes und — Überraschung — wir durften schon ins Zimmer. Sehr gut, denn heute schickt man weder einen Hund noch Herrchen auf die Straße (oder Uferpromenade). Und bekam die (als verschwenderische Belohnung geplante) Übernachtung ein sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.
Schlechtes Wetter, gute Laune
Kein Grund zu jammern: Entgegen aller Prognosen hatten wir 5 Tage, von Faido bis Brissago, gutes Wanderwetter; selbst der 6. Tag war in Ordnung und viel besser als vorhergesagt. Und es gibt Schlimmeres, als am 7. Tag den Dauerregen in einem schicken Hotelzimmer auszusitzen ;-).
Petrus verschaffte uns ein kurzes regenfreies Slot für den letzten Gassigang, den ich gleichzeitig für eine Minishopping-Tour im Minisupermarkt der Hapimag-Anlage nutzte. Das Abendessen (Brötchen mit sehr üppig appliziertem Taleggio) war bescheiden, aber gut und angemessen: Das Hotel-Restaurant war mir heute zu mondän und nach der Schlemmerwoche tat etwas kulinarische Zurückhaltung ganz gut.
Tagesbilanz: Ca. 540 Meter (vom B&B zur Schiffsanlegestelle Cannobio und von der Schiffsanlegestelle Cannero bis ins Hotel), 20 Höhenmeter (vom Schiff zum Zimmer im 3. Stock mit einem Hund, der nicht Aufzug fahren will)