Die Zeit rückt vorwärts und damit kommt auch die Via Jacobi 2019 allmählich näher. Nachdem das » Anreise-Drama in (mehr oder weniger) trockenen Tüchern ist, gerät ein anderes Thema in den Fokus der Vorbereitung: Die Übernachtungen. Auch hier ist „mit Hund“ ein herausforderndes Zusatzkriterium — doch wer geht die Via Jacobi, wenn er keine Herausforderungen sucht?
Vorreservieren oder spontan suchen?
An dieser Frage scheiden sich die Fernwandergeister:
- Die einen fühlen sich von vorgeplanten Unterkünften unter Druck gesetzt. Sie wollen frei, entspannt und nach Tagesform entscheiden, wo die Etappe endet und wo sie ein Plätzchen für die Nacht suchen.
- Andere hingegen fühlen sich gerade dann befreit und entspannt, wenn sie während der Wanderung nicht um Übernachtungsfragen kümmern müssen. Sie wollen sichere Anlauf- und Schlafstellen haben, um sich den Tag bis zum Ziel gut einteilen zu können.
Ich gehöre eher zur zweiten Fraktion — auch aus finanziellen und vierbeinigen Gründen.
Alles ist relativ — auch Schnäppchen
In der Schweiz gibt es Hotels, die offensichtlich eine andere Definition des Begriffs „Schnäppchen“ haben als ich. „Hö hö hö“, höre ich die Schlaumeier rufen, „wer in der Schweiz urlaubt, ist doch selbst schuld und nicht ganz dicht.“
Falsch. Denn allen Unkenrufen (und Schlaumeiern) zum Trotz lassen sich auch bei den Eidgenossen bezahlbare Unterkünfte finden.
- Und: Selbst sehr günstige Unterkünfte sind tadellos sauber und freundlich — in die Jahre gekommen vielleicht, aber wohl gefühlt habe ich mich immer.*
- Und: Wer mal ein paar Franken mehr ausgibt, bekommt richtig viel „value for money“.
- Und: „Frühstück inbegriffen“ relativiert den Übernachtungspreis erheblich, wenn man die schweizer Gastronomiepreise für ein separates Znüni bedenkt.
- Und: Mit etwas Glück hat das Zimmer einen spektakulären Kloster-, Berg-, Welterbe- und/oder Seeblick nebst Balkon, ohne dass man jeden Blick extra bezahlen muss.
* bis auf jene unrühmliche Ausnahme, die zwar preislich im oberen Mittelfeld lag, aber bezüglich Sauberkeit, Freundlichkeit und „Wohlfühlfaktor“ am unteren Tabellenende der Kreisliga mitspielt. Wer mal in Faido übernachten muss, frage vorsichtshalber bei mir nach…
„Haustier erlaubt“ — oder auch nicht. Oder doch?
Erschwert wird die Zimmersuche, wenn man mit Hund übernachten will und daher das Filterkriterium „Haustiere erlaubt“ anwendet*. Damit fallen viele Angebote durchs Raster — leider besonders viele besonders günstigte Angebote á la Bed & Breakfast, Gästezimmer auf Bauernhöfen etc.
* Ich frage mich regelmäßig, welche Haustiere — außer Hunde — die Gäste sonst noch mitzubringen wünschen. Katzen? Hamster? Wellensittiche?
Die gute Nachricht: Durch Zufall habe ich erlebt, dass es zwei Arten von Unterkünften ohne „Haustiere erlaubt“ gibt:
- Die einen erlauben wirklich keine Haustiere.
- Diee anderen haben nur vergessen, die Option „Haustiere erlaubt“ anzukreuzen.
Das heißt: Im Zweifelsfall nachfragen, ob das Haus auch vierbeinige Gäste beherbergt.
Das kann zwar mühsam und langwierig werden, lohnt sich aber: So findet man so manche günstige und hundekompatible Alternative, die man „nach Aktenlage“ außen vor gelassen hätte.

Bunt gemischter Übernachtungs-Mix (mit Hund)
Langen Artikels kurzer Sinn: Wer sucht, der findet. Und weil ich lieber zuhause mit Muße suche als unterwegs und auf den letzten Drücker, habe ich viele gute Übernachtungen gefunden und gebucht.
Es ist eine sehr bunte Mischung von der spartanischen Pilgerklause bis zum „Beach & Spa“-Hotel-Zimmer mit Balkon und Seeblick.
Zu letzterem wurde ich gegen meinen Willen gezwungen ;-): Es war die günstigste Alternative, die noch halbwegs an der Via Jacobi lag. Praktischerweise folgt diese Nacht der kürzesten Etappe der ganzen Wanderwoche. Ich werde also sehr früh am Hotel eintreffen und sehr viel Zeit haben, das Zimmer, den Balkon und den Seeblick abzuwohnen. Auf die schlaflosen Anwesenheitsstunden umgerechnet, könnte das sogar ein echtes Schnäppchen werden…
Weitersagen erwünscht
Mindestens zwei „Herbergen“ habe ich dank Vorwanderern/-pilgern und ihren Blogs entdeckt, andere Quellen halfen mir bei der Vorauswahl weiterer Unterkünfte. Deshalb gebe ich meine Übernachtungen gerne an nachfolgende Wanderer/Pilger weiter — aber erst hinterher, wenn ich die Orte guten Gewissens weiterempfehlen kann. 😉
Ich bin auch gespannt, was du uns alles empfehlen kannst. Vielleicht pilgere ich auch eines Tages auf der Via Jacobi. Ich bin 2016 über Basel gelaufen, damit ich nach Taizé und Cluny laufen kann. Liebe Grüße und noch viel Spaß euch beiden, Dario 🙂
Ja, ich werde berichten. Für Dich (ohne Hund) dürfte es wohl etwas einfacher werden…
Ich kenne noch das Verzeichnis der Unterkünfte auf jakobsweg.ch.
Ja, das habe ich auch konsultiert… Sehr hilfreich..