Das Spiel ist aus und einer aus dem Häuschen

Das letzte Spiel einer denkwürdigen Vorrunde ist aus — Zeit, das Erlebte Revue passieren zu lassen und einen Ausblick in die nächsten Tage zu wagen. Das ist besonders spannend, weil der Autor dieser Zeilen genau jetzt im Wortsinn „aus dem Häuschen“ ist.


ANMERKUNG DER REDAKTION: Während der Partie Deutschland -- Südkorea befinde ich mich außer Haus und werde irgendwo im deutsch-schweizer Grenzgebiet unterwegs sein. Deshalb wurde dieser Artikel bereits vor zwei Tagen verfasst und wird automatisch zeitgesteuert zum mutmaßlichen Zeitpunkt des Abpfiffs veröffentlicht.

Die Gruppenphase des (noch) amtierenden Weltmeisters hat die meisten Fußballexperten überrascht:

  1. Es begann mit einer ernüchternden Niederlage gegen Mexiko, die von unserem extrem behaarten Experten korrekt vorhergesagt wurde (» Es geht wieder los: Luis orakelt Deutschland — Mexiko).
  2. Damit war schon das zweite Match gegen Schweden ein kleines Finale. Unser Team konnte nur gewinnen, indem es Sepp Herberger Lügen strafte. „Der Ball ist [zwar immer noch] rund“, aber für einen deutschen Sieg muss ein Spiel deutlich länger dauern als 90 Minuten.
    Waren die deutschen Balltreter vielleicht von der Deutschen Bahn inspiriert? Dort ist weniger als 6 Minuten zu spät immer noch pünktlich…
  3. Zum nächsten kleinen Finale wurde das heutige Spiel Nr. 3 gegen Südkorea. Jetzt, [vermutlich] wenige Sekunden nach dem Ende, sind die Eindrücke noch frisch und es ist müßig, viele Worte darüber zu verlieren.
    Ebensowenig muss jetzt noch diskutiert werden, was das Ergebnis für das Fortkommen der deutschen Mannschaft bedeutet.

Was bleibt als Fazit der ersten drei Spieltage? Der Ruf der deutschen Elf als Turniermannschaft hat (vorsichtig ausgedrückt) gelitten. Natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau: Die Tifosi und Oranjes wären froh gewesen, wenigstens über eine vermasselte Vorrunde jammern zu können.

Dennoch müssen kritische Fragen erlaubt sein:

  • Welche Konsequenzen wird Jogi Löw ziehen?
  • Wie geht es weiter mit dem deutschen Fußball?
  • Werden die Bälle auch noch in Zukunft rund sein?

Luis‘ Orakelbilanz ist ebenso fragwürdig: Einmal richtig (» Erster Sieg! Für Luis) sowie einmal daneben (oder » richtig getippt und falsch verstanden). Und das prognostizierte Unentschieden gegen Südkorea war ja mehr ein meinungsschwacher Ist-mir-doch-egal-Tipp als eine ernstzunehmende, fachlich fundierte Prognose.

Folglich ist Luis weder aus dem Häuschen noch aus dem Haus. Stattdessen erholt er sich vom anstrengenden Orakeldasein und wagt nur noch eine Prognose: Dass Herrchen heute Abend mit einem 15-Kilo-Sack Markus Mühle Naturnah nach Hause kommt.

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Am Ende der Vorrunde nicht aus dem Häuschen: Fußballexperte Luis B. Perro

Luis weiß nämlich, was wirklich wichtig ist.

Männer, die in kurzen Hosen über russische Rasen rennen, gehören nicht dazu.

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