Eine Woche im Vorfrühling durch die Schweiz — was muss/will/kann man da an Gepäck mitnehmen? Eine Faustregel besagt, dass das Gewicht des (gefüllten) Rucksacks 10% des eigenen Körpergewichts nicht überschreiten sollte.
Spontaner Einfall: Ich futtere mir schnell noch 20 bis 30 Kilo Zusatzgewicht auf die Rippen und muss dann nicht so genau auf das Rucksackgewicht achten.
Eigentlich eine gute Idee, aber leider zu spät: Die Zeit wird nicht ausreichen, mich um 20+x kg schwerer zu machen. Deshalb heißt es „Rucksackgewicht abspecken“ statt „Eigengewicht aufspecken“.
Durch Excel weg mit dem Gepäckspeck
Die Erfahrung von Schwarzwald-Querweg und Jakobsweg Balingen — Konstanz zeigt: Spätestens nach 1000 Höhenmetern weiß man jedes Gramm zu schätzen, das man nicht hochschleppen musste. Und weil die Via Jacobi ist ein anderes Kaliber ist, wird jedes Gramm nochmal besonders intensiv hinterfragt. Auch hier gilt: Kleinvieh macht Mist.
Wer zahlenmäßiges Kleinvieh im Griff behalten will, dem kann Excel gute Dienste leisten. Gepäckanalyse mit Küchenwaage und Laptop? Hört sich bescheuert an (danke an die Gattin für das diskrete Schweigen), bringt aber einige überraschende Erkenntnisse.
Und es sport den Ehrgeiz an, das Ergebnis der Formel „=Summe(B2:B42)“ so klein wie möglich zu halten.

Erfolgreiches Gramm-Feilschen
Das Kleinvieh und das Feilschen um jedes Gramm hat sich gelohnt: Am Ende konnte ich das Startgewicht (des Rucksacks) um mehr als 2 Kilogramm reduzieren. (Wie genau? Dazu in einem späteren Beitrag mehr).
So bleiben — nach jetzigem Stand — zwischen 7,8 und 12 kg, denn in der Realität wird das Gewicht variieren und von mehreren Faktoren abhängen:
- Wetter: Guttes Wetter = „dicke“ Klamotten auf dem Rücken statt am Leib
- Zeitpunkt: Erster Tag = Hundefutter im Rucksack; letzter Tag = Hundefutter im Hund/“Hundesäckli“/“Kehrichteimer“
- Durst: Wasserflaschen noch voll oder von Mensch/Hund leergetrunken/-gesoffen
- Entfernung zum letzten Bäcker/Metzger: „Znüni“/“Zmittag“/“Zvieri“ in der Hand oder im Magen.
Update: Das Gramm-Feilschen ging auch nach Veröffentlichung dieses Beitrags weiter. Aktueller Stand: Weitere 500 Gramm gespart, Minimalgewicht jetzt 7,4 kg. Weiter so!
Worst-Case- und Best-Case-Szenarien
Die 12 Kilogramm entsprächen dem gewichtsmäßigen „Worst-Case-Szenario“: Am Start in Konstanz mit prall gefüllten Wasserflaschen und frisch gekauften Sandwiches den Bahnhof verlassen und T-Shirt-Wetter genießen. Es gibt unangenehmere Worst-Case-Szenarien ;-).
Der König der Gepäck-Optimierer erreicht das Best-Case-Szenario übrigens ganz ohne Excel und Waage. Respekt!

Hallo deine Grafik gefällt mir ausgezeichnet 👍 toll ist auch der Text dazu. Beim rumschleppen spielt es nur für den Rücken eine Rolle wo das Gewicht ist. Die Beine müssen es so oder so rauf und runter tragen. Bue Camino 👣👣👣😎🐶