Nach dem erfolgreichen Start des Projekts „Blaues N“ stand die kurze Etappe 2 des Neckarwegs auf dem Plan. Neckarweg? Nein, „Neckar weg!“ beschreibt die Etappe besser.

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Deißlingen
Vom Bahnhof aus durchquerten wir den Ort und konnten dort den Neckar begrüßen. Das sollte der Neckar-Fan auch tun, denn das ist die erste und einzige Gelegenheit des Tages, den Namensspender zu sehen.

Nach einer leichter Steigung hinter Deißlingen ist man warm gelaufen — bei den eisigen Temperaturen durchaus wörtlich gemeint. Oben wartet als Belohnung ein schönes Alb-Panorama und eine Sitzgruppe, um überflüssige Kleidungsschichten abzulegen.

Eschachtal
Statt am Neckar entlang führt der Neckarweg durch das wildromantische Eschachtal — und das ist eine gute Alternative: Auf schmalem Pfad geht es mal am Hang, mal in der Talsohle vorwärts und bietet viele schöne Ausblicke.
Besonders reizvoll zeigten sich die verschiedenen „Klimazonen“: An den sonnenverwöhnten Südhängen war fast T-Shirt-Wetter, sogar ein erster Schmetterling flatterte durch die Luft. Im schattigen Wald hingegen lag noch frischer Neuschnee, kleine Eiszapfen zierten winzige Wasserfälle und Bachläufe.

So verging Kilometer um Kilometer — und ich wünschte, der Weg würde das Tal nie verlassen… Doch irgendwann hatte die Herrlichkeit ein Ende, an Äckern entlang ging es nach Bühlingen. Die gute Nachricht: Kurz vor Ortsbeginn wartete eine sonnige Bank auf die hungrigen Wanderer und deren wohlverdiente Vesperpause. Die schlechte Nachricht (für Luis): Auf ihn wartete kein Vesper.
Bühlingen
Nach dem langen, ruhigen Eschachtal kam mir selbst das kleine Dörfchen Bühlingen umtriebig und urban vor — erstaunlich, wie schnell sich die Maßstäbe verschieben.
Davon abgesehen sind mir in Bühlingen drei Details in Erinnerung geblieben:
- Ein Friseur mit eigener Bushaltestelle.
- Eine Straße namens „Unterdorf“, die steil nach oben führt.
- Die B27-Brücke, die einigen Hausbesitzern fast durch den Garten fährt.

Weiter nach Rottweil
Nach einem Blick auf die Karte hatte ich von der restlichen Strecke Strenge keine großen Erwartungen: Vorort, Bundesstraße, Stadtrand — ein Kilometer, der schnell zurückgelegt ist.
Dank der geschickten Wegführung war es jedoch besser als erwartet, bis ein farbenfrohes Eigenheim in Pink (genauer: Magenta) den Ortsanfang von Rottweil markierte. Möglicherweise hat die benachbarte Telekom abgefärbt. Oder ist es die Wohnung eines besonders engagierten Mitarbeiters?
Rottweil
Durch Rottweil führt eine erfreuliche Menge an Neckarweg-Wegweisern und -Aufklebern. So war es einfach, schnurstracks zum Bahnhof zu finden. Für einen gemütlichen Stadtbummel war es uns doch zu kalt. Das holen wir — mit Frauchen — lieber bei angenehmeren Temperaturen nach.
Der Bahnhof ist der Wanderer nicht nur am Ziel, sondern auch dem Neckar wieder nahe. Man sieht ihn zwar nicht — aber man weiß: Dort, hinter den Bahngleisen, da fließt er entlang…

Bilder dieser Etappe
Die 4 Highlights dieser Etappe
- Alb-Panorama: Ein schöner Ausblick oberhalb von Deißlingen — und eine willkommene Ausrede für eine Pause nach dem Anstieg ;-).
- Eschachtal I: Das Tal wird gerne als „wild-romantisch“ beschrieben. Zu Recht.
- Eschachtal II: Auch die Wegführung war „wild-romantisch“ und damit ein Highlight für sich.
- Akrobaten der Lüfte: Zwischen Bühlingen und Rottweil zeigten Krähen ihre Flugkünste — als ob sie die Freude über den Sonnenschein durch kühnen Schabernack austoben.
Tipps
- Wildgehege und Eckhof: Beides befindet sich im Eschachtal und soll einen Besuch Wert sein. Wir können das nicht beurteilen: Für das Gehege war es zu kalt, für eine Eckhof-Pause zu früh.
- Flyer: Die Stadt Rottweil bietet auf der Seite „Lust aufs Wandern im Eschachtal“ einen Flyer zum Download an (als PDF).
- Geeignetes Schuhwerk: Der teils sehr matschige Pfad erzeugte mir zeitweise „Plateau-Wanderschuhe“. Bei Schneeschmelze und nach Regenschauern ist angemessenes Schuhwerk (und Ersatz im Auto) von Vorteil.
- Track auf GPSies.com: Glücklicherweise habe ich vor Abmarsch den GPX-Track „Durch das wildromantische Eschachtal“ gefunden. Sonst hätten mich die schwäbisch-sparsamen Markierungen wieder ratlos an Weggabelungen zurückgelassen.
Zahlen, Daten, Fakten
- Streckenlänge: 9,5 km
- Höhendifferenzen: +184 / -230 m
- Bahnhöfe: Deißlingen-Mitte / Rottweil Hauptbahnhof
- Track hier als GPX-Datei oder hier als KMZ-Datei herunterladen
- Gesamtbilanz: 2 Etappen, 25 km, 339 Hm, entspricht 7,0 Sochatoatn
Ein Gedanke zu „Neckarweg II: Deißlingen — Rottweil“