Schon wieder kurz vor Silvester, schon wieder ist ein Jahr (fast) vorbei, schon wieder Luis‘ Jahresrückblick: Eine Gelegenheit, (fast) schon Vergessenes wieder aus den Tiefen des Gedächtnisses hervorzukramen. Wie bei den „offiziellen“ Rückblicken in Online- und Offline-Medien erinnert man/hund sich wieder: „Stimmt, das war ja auch noch.“
Januar: #FormaggioGate oder: Rache is(s) Käse
Was ich im letzten Jahresrückblick für Oktober als „organisatorische Änderungen in [Luis‘] näheren Umgebung“ beschrieben hatte, wurde allmählich Alltag: Frauchen seltener zuhause, deshalb genießt Luis einen wöchentlichen Zusatztag mit „Spezialbetreuung“.
Derweil versuchte Herrchen heimlich, das nächste Extrem-Gassi-Projekt zu planen (und Luis tat so, als würde er es nicht mitbekommen). Als kleine Rache für Herrchens heimliche Planung gönnte sich Luis einen Vorgeschmack auf Ticino und Italia — in einem sehr wörtlichen Sinn. Merke: Über den Sinn von „Open Door Policy“ kann man/hund sehr unterschiedlicher Meinung sein.
Februar: Ries-iges „Passt scho“ in Bayern
Fast vergessen (und dank Jahresrückblick) wieder aufgetaucht: Im Februar waren wir gleich zwei Mal unabhängig voneinander in Bayern.
Anfang des Monats: Nördlinger Ries. Mit wenig Wissen und Erwartung reisten wir an, sehr positiv und angenehm überrascht reisten wir zurück: Sehr schöne Altstadt, sehr empfehlenswerte Gastronomie, sehr gutes RiesKraterMuseum. Gerne mal wieder!
Ende des Monats: München. Eine Reise, die als The Munich Challenge in die Geschichte eingehen wird: 1. Vollsperrung auf der A8 mit großräumigem Verkehrschaos bei Ulm. 2. Münchner Sicherheitskonferenz „mit mehr als 30 Staats- und Regierungschefs“ sowie zahllosen Straßensperren in der Innenstadt. 3. „Wettermodell namens ‚Schneebombe‘“ am Tag der Rückfahrt.
Und wer so schlau ist wie Luis, erspart sich Vollsperrung/Sicherheitskonferenz/Schneechaos und genießt ein entspanntes Alternativprogramm in der Heimat.
März: Via Cannobio
Im März 2018 fand ein Ende, was knappe zwei Jahre zuvor an der Haustüre angefangen hatte: Nach 20 Tagesetappen, ungefähr 450 km und geschätzten 10000 Höhenmetern waren wir an dem Ziel angekommen, zu dem wir Juli 2016 aufgebrochen waren. In Cannobio am Lago Maggiore. Was eigentlich als absurde Idee entstand, war im Rückblick gar nicht so schwierig: Man muss halt anfangen und nicht vor dem Ziel aufhören. Irgendwann ist man und hund da.
April: Dog-Live-Balance in Ordnung bringen
Während die Zweibeiner des Hauses von Termin zu Termin hetzten, nutzte Luis den April eher sinnvoll: Ostern feiern und sich im restlichen Monat vom anstregenden März erholen.
Mai: Lago- und Bavaria-Reprise
Anfang Mai zog es uns schon wieder an den Lago Maggiore, doch diesmal wie gewohnt mit Frauchen und bequem im Auto. Noch frisch waren die Erinnerungen an manche Episode unserer März-Wanderung — auch bei Luis: Das Hotel Millennium in Locarno hatte sich — zurecht — bestens in Luis‘ Gedächtnis eingebrannt. Deshalb spazierte er sechs Wochen nach unserer Übernachtung selbstständig durch die automatische Eingangstür, stellte sich an die Rezeption und wartete freudig auf sein Leckerchen. Manches lernt Luis überraschend schnell und nachhaltig…
Und noch ein „schon wieder“: Am Ende des Monats war schon wieder Bayern dran, diesmal Augsburg. Sehr schöne, sehr geschichtsträchtige Stadt. Doch spätestens hier kündigte sich bereits an, dass das Wort des Jahres „Heißzeit“ werden würde. Hot town — Luigi in the city? Nicht die beste Kombination, aber das Gute daran: Auf der Suche nach schattigen Gassigängen fanden wir die Kühle der Stadtbefestigung und ihrer Wassergräben. Fuggerei, Puppenkiste und Rathaus angucken kann jeder — aber dank hot dog haben wir Ecken und Winkel entdeckt, in die sich hundelose Touristen selten verirren.
Juni: Feierlich und jämmerlich
Spektakuläres Event im Juni: Im Beisein zahlreicher geladener Gäste wurde feierlich ein Werk enthüllt, mit dem Luis endlich den Platz in der zeitgenössischen Kunst einnimmt, der ihm gebührt. So zumindest hat Luis die zahllosen Zweibeiner und die Vierbeinerin in seinem Zuhause interpretiert. Lassen wir ihn in dem Glauben.
Wenig feierlich hingegen war das kurze Gastspiel der deutschen Kicker bei der Fußball-WM in Russland.
- Schlecht für Fußball-Fans
- Ziemlich egal für Herrchen
- Gut für Luis: Sein mehr oder weniger freiwilliger Auftritt als WM-Orakel war erfreulich schnell beendet.
Jetzt konnte sich Luis wieder mit sinnvollen Themen beschäftigten. Männer, die in kurzen Hosen über russische Rasen rennen, gehören nicht dazu.
Was dazu gehört, folgt im zweiten Teil des Jahresrückblicks.