Was sogar viele erfahrene Pilgernde nicht wissen: Mit Hund ist der Wandertag nicht zu Ende, wenn man das Ziel erreicht hat. Deshalb bedeutet ein Ruhetag auch, dass man nicht den ganzen Tag ruht, sondern trotzdem auf der Via Jacobi unterwegs sein kann. Heute war das zugleich ein Test, was morgen (vielleicht) möglich ist.
Via Jacobi 2022: Versoix — Coppet (mit Hund) weiterlesenArchiv der Kategorie: Via Jacobi mit Hund 2022
Via Jacobi 2022: Nyon (lac) — Nyon (gare) mit Hund
Eigentlich sollte es heute durchgängig bewölkt und regnerisch sein. Außerdem hatte Luis nach dem gestrigen Genf-Gewusel dringend Erholung nötig. Deshalb war für heute nur eine sehr kurze Wanderung vorgesehen. Und wurde noch deutlich kürzer als gedacht. Und die Sonne lacht über uns.
Via Jacobi 2022: Nyon (lac) — Nyon (gare) mit Hund weiterlesenVia Jacobi 2022: Genthod — Genève (mit Hund)
Gestern war ein etwas längerer Tag und für heute war mäßiges Wetter angekündigt. Das waren gute Gründe, die Kurzetappe von Genthod — Genève vorzuziehen. Sie ist für Naturfreunde und Ruhesuchende (aka Luis) nicht gerade das Highlight der Via Jacobi, doch am Ende wurde es wieder ein sehr gelungener Tag.
Via Jacobi 2022: Genthod — Genève (mit Hund) weiterlesenVia Jacobi 2022: St Prex — Rolle (mit Hund)
Gestern waren wir »versehentlich« auf der Via Jacobi unterwegs — heute voller Absicht: Wo wir 2021 abbrechen mussten, gab es jetzt einen Reboot. Denn was jeder IT-Support sagt, hat sich bestätigt: »Reboot tut immer gut.«. Und was jeder Pilgernde weiß: »El Camino provides«. Alternativ auch »Il cane«.)
Via Jacobi 2022: St Prex — Rolle (mit Hund) weiterlesenVia Jacobi 2022: Anreise / Versoix — Genthod (mit Hund)
Die Anreise verlief erfreulich unspektakulär und ohne unangenehme Überraschungen. Danach brauchten Hund und Mensch etwas Bewegung — und hatten dann eine umso erfreulichere Überraschung.

Via Jacobi 2022: Anreise, Unterkünfte, Etappen, Gepäck
Normalerweise erfordert eine Woche ViaJacobi mit Hund mehrwöchige Vorbereitungen — nicht als lästige Pflicht, sondern nerdige Vorfreude. Dieses Mal ist alles anders, nur die Vorfreude bleibt.
1. Die Anreise
Eigentlich bin ich begeisterter Zugnutzer. Doch nach dem fast jede An- und/oder Rückreise zum Debakel wurde, sehe ich es endlich ein und kapituliere: Wenn die Deutsche Bahn nicht will, dass man Zug fährt, dann fahren wir halt nicht Zug, sondern Auto.

Denn gerne verzichte ich auf
- das alljährliche Abenteuer, bei der DB korrekte Tickets für eine Auslandsreise für Mensch und Hund zu bestellen.
- den saftigen 50%-Aufschlag auf Luis‘ Tickets, weil es Hundefahrkarten nicht online gibt, sondern nur per Post, für Hin- und Rückreise separat und doppelter Versandkostenpauschale.
- den Nervenkitzel, ob die DB auch dieses Mal die „rechtzeitige Bereitstellung des Zuges“ vergessen hat oder mir wieder Tickets für seit Wochen gesperrte Bahnstrecken angedreht hat oder wieder den kompletten Inhalt eines ICs in zwei kleine Waggons einer Bimmelbahn pfercht.
- das Mitleid mit den Zugbegleiter*innen (und außen, Gruss an Peter Schneider), die noch weniger Bescheid wissen als gestrandete Passagiere, weil „ich habe kein Internet“.
Besonders Luis wird profitieren: Nach einem entspannten Gassigang in den Kofferraum hüpfen und nach wenigen Stunden Schlaf wacht man ohne Gedränge und Gerenne am Genfersee auf. Weiterer Bonus: Herrchen muss dieses Mal nicht mit dem Gepäck knausern und nimmt endlich mal ein großes, rotes „Körbchen“ mit, in dem sich hund überall wie zuhause fühlt.
2. Die Unterkünfte
Eine Mehrtageswanderung von Unterkunft zu Unterkunft bringt jeden Tag Spannung, wo man landet, wie man dort „wohnt“, was man zum Essen findet und wohin man dann am besten Gassi gehen kann. Aber das ist nur sinnvoll, wenn man jeden Tag an der entsprechenden Unterkunft ankommt.
„Aus Gründen“ möchte ich mich darauf nicht verlassen müssen. Deshalb wäre die richtige Überschrift dieses Abschnitts eigentlich Unterkunft statt -künfte: Wir werden alle Nächte im selben Etablissement und Zimmer verbringen.

Gut für mich: Keine hochkomplexe Abwägung von „Haustier erlaubt“, „bezahlbar“ und „Abstände in Tagesetappen“ hundekompatibel“, „Genfersee“ — sondern eine Buchung und fertig.
Gut für Luis: Keine tägliche Überraschung wo/wie/was/wohin, sondern eine schnell vertraute Umgebung. Und schön im eigenen „Körbchen“ schlafen statt eines auf den Fußboden drapiertes Mikrofaserbadetuchs.
3. Die Etappen
Von St Prex bis Genève sind es ungefähr 75 Kilometer, bis zur Grenze nach Frankreich nochmal 10 Extra. „Früher“ hätten wir das in 3 Tagen locker erledigt, jetzt haben wir 5 Tage. Das entspricht einem gemütlichen und ausführlichen Morgen- und Abendgassigang pro Tag, fast ohne Gepäck (siehe unten).
Muss aber nicht sein. Es kommt auf die Tagesform von Hund, mir und Petrus an — und ist auch egal, weil wir abends ja nicht zwingend irgendwo angekommen sein müssen (siehe oben).

Falls der Jakobsweg zu urban und langweilig wird, können wir als Alternativprogramm auf dem » Sentier des Toblerones nach wehrhafter Schokolade suchen. Oder bei Hitzewallungen in die kühlen Jura-Höhen ausweichen. Oder im Zimmer auf den See gucken, damit sich die paar Extra-Franken für die Seesicht amortisieren.
4. Das Gepäck
Normalerweise der nerdigste Teil der Vorbereitung: Mit langer Excel-Tabelle und Küchenwaage die Mitnahme für jedes einzelne Teil abwägen (auch im wahrsten Sinn des Wortes), weil man jedes einzelne Teil eine Woche lang herumtragen muss. (War mir am Anfang fast peinlich — mittlerweile weiß ich, dass das fast jeder so macht….)

Nun, auch das ist dieses Mal anders: Durch die eigene Anreise kann ich beliebig viel Ballast unentbehrliche Dinge mitnehmen (Bücher! Richtige Jeans! Normale Schuhe!); für die Tagesetappen kann ich alles Unnötige im Hotelzimmer abwerfen.
Alles in allem….
… ist dieses Mal fast alles anders. Die Wanderwoche wird einen ganz anderen Charakter haben als die früheren — ist aber jetzt genau das Richtige.
In peinlicher Anlehnung an einen früheren Jamaika-Verweigerer:
Lieber anders wandern als gar nicht wandern.
Via Jacobi 2022: Und er bewegt sich doch (mit Hund)
Unsere Via Jacobi endete 2021 ungeplant am Genfersee: » C’est fini schrieb ich am Ende — in der Überzeugung, dass damit nicht nur „Schluss ist“ mit der letztjährigen Wanderung, sondern mit der Jakobswanderei generell. Aber….
…. ein dreiviertel Jahr später bricht überraschend der Frühling aus und in der » Via-Jacobi-affinen Twitter-Bubble macht sich Aufbruchsstimmung breit. Und wie die ersten Frühlingsblumen keimte in mir ein Gedanke auf: Soll ich es doch nochmal wagen?
Warum eigentlich nicht? Wenn ich aus den Erkenntnissen des letzten Versuchs die richtigen Schlüsse ziehe und „geeignete Maßnahmen“ ergreife, erspare ich mir viele unnötige Stunden/Franken/Gesundheitsrisiken und kann das Ganze sehr entspannt angehen. Details dazu im nächsten Blog-Beitrag.

„Sehr entspannt“ — das ist auch für Luis ein Hauptkriterium für einen gelungenen Urlaub. In seinem fortgeschrittenen Hundealter findet er Coaching-Blabla wie „raus aus der Komfort-Zone“ und „an die eigenen Grenzen gehen“ albern und fragt sich (zurecht), warum Zweibeiner das erstrebenswert finden und sich trotzdem für eine intelligente Spezies halten.

Sehr entspannt wollen wir daher in etwa 185 Stunden wieder in St Prex starten — genau da, wo unsere letzter Extremgassigang sein unrühmliches Ende fand (» Via Jacobi 2021/4: Morges — St Prex). Und falls wir überhaupt an eine Grenze gehen, dann an diejenige zwischen der Schweiz und Frankreich (» wanderland.ch: Via Jacobi Etappe 20 Genève — Grenze).
Ob es insgesamt eine Wanderwoche auf der Via Jacobi oder eine Erholungswoche an der Via Jacobi wird? Das sich zeigen und ist mir völlig egal. Denn eine weitere Erkenntnis aus früheren Jakobswegwanderungen ist:
¡El Camino provides!
