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Via Jacobi 2022: Anreise, Unterkünfte, Etappen, Gepäck

Normalerweise erfordert eine Woche ViaJacobi mit Hund mehrwöchige Vorbereitungen — nicht als lästige Pflicht, sondern nerdige Vorfreude. Dieses Mal ist alles anders, nur die Vorfreude bleibt.

1. Die Anreise

Eigentlich bin ich begeisterter Zugnutzer. Doch nach dem fast jede An- und/oder Rückreise zum Debakel wurde, sehe ich es endlich ein und kapituliere: Wenn die Deutsche Bahn nicht will, dass man Zug fährt, dann fahren wir halt nicht Zug, sondern Auto.

Die Deutsche Bahn hat uns endlich überzeugt: Wir reisen im Auto (Symbolbild)

Denn gerne verzichte ich auf

  • das alljährliche Abenteuer, bei der DB korrekte Tickets für eine Auslandsreise für Mensch und Hund zu bestellen.
  • den saftigen 50%-Aufschlag auf Luis‘ Tickets, weil es Hundefahrkarten nicht online gibt, sondern nur per Post, für Hin- und Rückreise separat und doppelter Versandkostenpauschale.
  • den Nervenkitzel, ob die DB auch dieses Mal die „rechtzeitige Bereitstellung des Zuges“ vergessen hat oder mir wieder Tickets für seit Wochen gesperrte Bahnstrecken angedreht hat oder wieder den kompletten Inhalt eines ICs in zwei kleine Waggons einer Bimmelbahn pfercht.
  • das Mitleid mit den Zugbegleiter*innen (und außen, Gruss an Peter Schneider), die noch weniger Bescheid wissen als gestrandete Passagiere, weil „ich habe kein Internet“.

Besonders Luis wird profitieren: Nach einem entspannten Gassigang in den Kofferraum hüpfen und nach wenigen Stunden Schlaf wacht man ohne Gedränge und Gerenne am Genfersee auf. Weiterer Bonus: Herrchen muss dieses Mal nicht mit dem Gepäck knausern und nimmt endlich mal ein großes, rotes „Körbchen“ mit, in dem sich hund überall wie zuhause fühlt.

2. Die Unterkünfte

Eine Mehrtageswanderung von Unterkunft zu Unterkunft bringt jeden Tag Spannung, wo man landet, wie man dort „wohnt“, was man zum Essen findet und wohin man dann am besten Gassi gehen kann. Aber das ist nur sinnvoll, wenn man jeden Tag an der entsprechenden Unterkunft ankommt.

„Aus Gründen“ möchte ich mich darauf nicht verlassen müssen. Deshalb wäre die richtige Überschrift dieses Abschnitts eigentlich Unterkunft statt -künfte: Wir werden alle Nächte im selben Etablissement und Zimmer verbringen.

Swissness ist ganz nett, aber myownkorbness noch viel besser (Symbolbild)

Gut für mich: Keine hochkomplexe Abwägung von „Haustier erlaubt“, „bezahlbar“ und „Abstände in Tagesetappen“ hundekompatibel“, „Genfersee“ — sondern eine Buchung und fertig.

Gut für Luis: Keine tägliche Überraschung wo/wie/was/wohin, sondern eine schnell vertraute Umgebung. Und schön im eigenen „Körbchen“ schlafen statt eines auf den Fußboden drapiertes Mikrofaserbadetuchs.

3. Die Etappen

Von St Prex bis Genève sind es ungefähr 75 Kilometer, bis zur Grenze nach Frankreich nochmal 10 Extra. „Früher“ hätten wir das in 3 Tagen locker erledigt, jetzt haben wir 5 Tage. Das entspricht einem gemütlichen und ausführlichen Morgen- und Abendgassigang pro Tag, fast ohne Gepäck (siehe unten).

Muss aber nicht sein. Es kommt auf die Tagesform von Hund, mir und Petrus an — und ist auch egal, weil wir abends ja nicht zwingend irgendwo angekommen sein müssen (siehe oben).

Dieses Mal können wir uns auf den Etappen Zeit lassen (Symbolbild)

Falls der Jakobsweg zu urban und langweilig wird, können wir als Alternativprogramm auf dem » Sentier des Toblerones nach wehrhafter Schokolade suchen. Oder bei Hitzewallungen in die kühlen Jura-Höhen ausweichen. Oder im Zimmer auf den See gucken, damit sich die paar Extra-Franken für die Seesicht amortisieren.

4. Das Gepäck

Normalerweise der nerdigste Teil der Vorbereitung: Mit langer Excel-Tabelle und Küchenwaage die Mitnahme für jedes einzelne Teil abwägen (auch im wahrsten Sinn des Wortes), weil man jedes einzelne Teil eine Woche lang herumtragen muss. (War mir am Anfang fast peinlich — mittlerweile weiß ich, dass das fast jeder so macht….)

Welcher Teil des Gepäcks unnötig ist, wurde früher immer wieder heiß diskutiert.

Nun, auch das ist dieses Mal anders: Durch die eigene Anreise kann ich beliebig viel Ballast unentbehrliche Dinge mitnehmen (Bücher! Richtige Jeans! Normale Schuhe!); für die Tagesetappen kann ich alles Unnötige im Hotelzimmer abwerfen.

Alles in allem….

… ist dieses Mal fast alles anders. Die Wanderwoche wird einen ganz anderen Charakter haben als die früheren — ist aber jetzt genau das Richtige.

In peinlicher Anlehnung an einen früheren Jamaika-Verweigerer:

Lieber anders wandern als gar nicht wandern.

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